Recht kurz war die Lebensdauer des Wandgemäldes in der Triberger Parkgarage. Es feiert nun im "Radautrommler" närrische Auferstehung. Foto: Stein

Radautrommler erweckt Aufreger-Thema wieder zum Leben. Streng geheime Anekdoten preisgegeben.

Triberg - Hätte man den Einheimischen vorab die Preisfrage gestellt, welches Thema die Titelseite der Ausgabe 2016 wohl zieren wird; die meisten hätten richtig getippt: der im Fokus der Öffentlichkeit stehende Männerparkplatz.

Es ist ein "Trauriges Blättle 2016" geworden, denn erstmals seit Erscheinen des närrischen Intelligenzblattes ziert ein Grabstein nebst dazugehörigem Totengräber die Titelseite. Der Anlass für diese makabre Aufmachung ist bekannt: Eine spektakuläre Idee musste zu Grabe getragen werden, denn einer der weltberühmten Männerparkplätze stand erneut negativ im Fokus der Weltöffentlichkeit. So wurde ein Plakatmotiv der heimischen Grafikdesignerin Selina Haas von dem Triberger Allroundkünstler Werner Oppelt als Auftragsarbeit aus dem Rathaus, grafisch sehr kreativ und "äußerst delikat" weiterentwickelt und an die Garagenwand gepinselt. Diese Neugestaltung wurde in Anlehnung an den Plakattext in "Steile Berge und feuchte Täler" umbenannt.

Wie man weiß, war dieser Wandmalerei mit einer Silhouette einer unbekleideten Frau nur eine kurze Lebensdauer beschieden, denn sie musste hauptsächlich aus moralischen Gründen vom Künstler zuerst entschärft und von ihm kurz darauf komplett entfernt werden. Ironie des Schicksals ist, dass Oppelt auch für die Titelseite des "Radautrommlers" verantwortlich zeichnet, und deshalb auch den erneuten Abgesang auf seine eigene umstrittene Arbeit anstimmen musste.

Schon der erste Blick auf das 60-seitige Heft zeigt, dass sich das achtköpfige "Radautrommler-Team" wieder viel Arbeit gemacht hat. "Obwohl wir mit der Herstellung des Hefts 20 Jahre Erfahrung haben, ist es immer wieder eine spannende Sache. Wir haben sorgfältig gearbeitet und es versteht sich von selbst, dass unsere Dichter keine ehrverletzenden Reime zu Papier brachten. Wir wissen, dass die Fasnet eine ernste Angelegenheit ist und mit Fingerspitzengefühl gehandhabt werden muss. Beleidigt ist man schnell, aber auch Langeweile kann schnell entstehen", meint Cheftambour Patrick Pollmüller im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der Informationsgehalt des Heftes ist riesig und es werden wieder bis dahin streng geheime Anekdoten preisgegeben. Wer weiß schon, dass Feuerwehrkommandant Jens Wallishauser in Sandalen zum Löscheinsatz geht, Narrenboss Pfiffer sich als Spanner in Österreich herumtreibt, die Stadt neu entdeckte Sehenswürdigkeiten aufzuweisen hat, sich auf eine Strumpl-Uhr "freyt" und dass zwei Wildschweine einem honorigen Einwohner in der "Schwermann-Herr-Straße" das Leben vermießen. Neben zahlreichen weiteren lustigen Beiträgen können sich die Leser auch über den Bildteil freuen, in dem Geschehnisse rund um die Triberger Fasnet, übersichtlich dokumentiert sind.

Das Heft wird ab morgen, Freitag, abends an den Haustüren für drei Euro verkauft, und ist auch schon am Freitagnachmittag bei den Verkaufsstellen wie Sparkasse, Volksbank, Buchhandlung Schönenberger in Triberg, Dorfladen Nußbach und Getränke Nock, Lesecafé Moosmann und Andrea’s Fotostudio in Schonach erhältlich.

Alle Akteure, die an der närrischen Pflichtlektüre beteiligt sind, sind allen Sponsoren dankbar und erhoffen einen regen Absatz, damit sich möglichst viele Bürger über die skandalträchtigen Vorkommnisse informieren können.

Spektakuläres Wandgemälde in Parkgarage feiert im Fasnetheft närrische Auferstehung