Vor dem Verbrennen der Fasnetpuppen und der Schlüsselrückgaben stehen in Triberg die Kinderbälle an

Von Hans-Jürgen Kommert und Christel Börsig-Kienzler

Raumschaft Triberg. Die "fünfte Jahreszeit" endete am Dienstagabend. Auch in der Raumschaft Triberg wurden die Fasnetpuppen, wie beispielsweise auf dem Latschariplatz, verbrannt.

In allen fünf Raumschaftsgemeinden gab es die letzten Narrenumzüge der Fasnetsaison 2015, bevor die Rathausschüssel von den Narren an die Bürgermeister und Ortsvorsteher zurückgegeben wurden.

Ein müdes Gesicht hatte am Dienstagnachmittag so mancher Erwachsene, der es in den vergangenen Tagen bunt getrieben hatte, beim Kinderfasnetball der Narrenzunft im Kurhaus. Der Narrensamen war jedoch alles andere als fasnetsmüde.

Es gab eine Polonaise durch die große Halle, bevor die Kinder ihre Kostüme für die Prämierung vorstellten. Da gab es Feen und Räuber, feurige Spanierinnen, die Meerjungfrau, Rotkäppchen und den großen bösen Wolf oder Vampire. Besonderen Spaß hatten die Kinder beim Erwachsenen-Schminken, wo sie Papa oder Mama ein Outfit nach ihrem Gusto verpassten. Am Ende durften alle, die einen schönen Fasnetreim vortragen konnten, mit den Radautrommlern "Musik machen" und auch eine Ballonschlacht war angesagt.

Auch für die kleinen Narren in Nußbach war der Kinderball am gestrigen Dienstagnachmittag der Fasnethöhepunkt. Oberzunftmeisterin Sonja Schätzle freute sich, dass so viele, fantasievoll kostümierte Kinder den Weg in die Festhalle gefunden hatten und ihr bewährtes Helferteam nach "vielen harten Tagen" nochmals alle Kräfte bündelte und bei der Bewirktung mithalf. Es wurde auch wieder ein abwechslungsreiches Programm geboten. Die Zunftmitglieder Simon Wiesenbach und Kristina Kern hatten Spiele wie "Familie Meier im Zoo" vorbereitet. Bei einer Polonaise gab es für alle ein Überraschungsei, später noch eine Kostümprämierung.

Die heimischen Masken wurden ebenfalls vorgestellt und der Zunftnachwuchs präsentierte einen Tanz. Für Stimmungsmusik sorgte DJ Florian Kern.

Den Gästen gefiel der gemütliche Nachmittag sichtlich. Auch den Besuchern aus Gremmelsbach. Deren Narrenchefin Steffi Laube war mit einigen Narren, Kindern und deren Begleitern beim Nußbacher Kinderball willkommen. Der Grund: In Gremmelsbach wurde dieses Jahr keine Kinderfasnet veranstaltet. Darauf angesprochen sagte Laube lachend: "Wir pflegen halt gerne den Raumschaftsgedanken" und klatsche mit ihren Tischnachbarn erfreut zum Takt der Musik.

Am Ende gab es gestern Abend das übliche Heulen und Zähneknirschen in allen Orten und in der Triberger Stadtmitte. Große Trauer herrschte bei den Narren der Oberstadt, wo Pfiffer III die schon leblose Fasnet auf den Scheiterhaufen legte, gemeinsam mit drei weiteren schwarz gekleideten Vertretern der Oberstadt, die wegen der recht kräftigen Puppe ganz schön zu tun hatten. Die Nächsten waren die weiß gewandeten Unterstädter von der Stabhalterei Freiamt. Auch unter ihnen flossen die Krokodilstränen, als sie ihre Fasnet dem Scheiterhaufen anvertrauten. Musikalisch umrahmt von einem Trauermarsch, den die Stadtmusik spielte, wurde als letztes die Narrenpuppe der Narrenzunft Triberg auf dem Latschariplatz abgehängt und zu den anderen gelegt, wo sie unter Wehklagen dem Feuer übergeben wurden.

Zugleich wurde der Rathausschlüssel wieder in den Gewahrsam der Stadtverwaltung überführt. Bürgermeisterstellvertreter Friedhelm Weber nahm das gute Stück entgegen und lud die Narren ein, die letzten Reste im Rathaussaal leer zu trinken – das Ende der Fasnet 2015.