Die Jagdhornbläser Heimsheim waren eines der Ensembles, die auf der Tribüne am Wasserfall begeisterten. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Zwei Jagdhorn-Ensembles ernten viel Beifall

Triberg. Auf der Tribüne des Greifvogel- und Eulenparks am Triberger Wasserfall fand erstmals ein ganz besonderes Blaskonzert statt. Mit Naturhörnern, landläufig eher bekannt als Jagd- oder Waldhörner, sorgten zwei Ensembles für einen ganz speziellen Genuss, den Falkner Daniel Luxburg im Namen des Parkeigentümers Stephan Keidel ankündigte.

Das Naturhornkonzert mit dem JHB-Heimsheim 1989 und "L’Echo du Gsang" begeisterte allerdings nur wenige Besucher. Dabei spielten die Jagdhornsieger aus Frankreich und der süddeutsche Meister historische wie auch moderne Stücke, oftmals auch bei den Bläsern der Schwaben aus Frankreich importiert, in durchaus beeindruckenden Darbietungen.

Zunächst befremdlich mag wohl so manchen Besuchern die Aufstellung der Bläser in einer V-Formation mit dem Rücken zum Publikum erschienen sein, doch da der Schalltrichter dann in Richtung des Auditoriums wies, war der Effekt deutlich besser.

Beim Naturhorn werden die Töne ausschließlich durch den Ansatz der Lippen erzeugt, die so genannten Naturtöne (NT).

Die Jagdhornbläser des JHB-Heimsheim 1989 pflegen das Brauchtum klassischer Jagdinstrumente. Ihr Repertoire umfasst rund 70 Musikstücke aus Deutschland, Böhmen, Frankreich und der Schweiz. Regelmäßig nehmen sie an Wertungsspielen im In- und Ausland teil, bisher immer im goldenen Leistungsbereich. Momentan sind sie württembergischer Meister in der Kunststufe. Übers Jahr verteilt haben sie verschiedene Auftritte zu besonderen Anlässen. Ihr Horn ist das so genannte Parforcehorn. Der Name leitet sich davon ab, dass das Instrument mit roher Kraft (par force) geblasen wird.

Traditionelle Weisen und bekannte Volkslieder werden intoniert

Sie begannen mit dem Stück "Bayerische Jagd", um dann nach Frankreich zu gehen mit "La Bois Ferrand" und "La Capitaine" oder "Le Rendez-Vous de Chasse". Auch ein Fest auf dem Schloss (La fete au chateau) gehörte zum Repertoire der Bläser aus dem kleinen Ort nahe Stuttgart. Die Besucher wurden von Professor Guntram Huber über die Stücke umfassend informiert, der Besonderheiten herausstellte, was bei den Stücken gegen Ende der Veranstaltung jedoch nicht immer nötig wurde, denn "Auf, auf zum fröhlichen Jagen" war selbst Nichtjägern ein Begriff und "Kein schöner Land" ebenso. Das "Horrido" hingegen war ein echt jagdliches Hornstück.

Auch die Gruppe "L’Echo du Gsang" schwörte bei ihrer Performance auf das "Trompe de Chasse", zu deutsch Jagdhorn. Allerdings verfügt dieses Horn über eine etwas andere Stimmung und klingt oft gewollt blechern. Die derzeit neun aktiven Bläser, die zum größten Teil selbst Jäger sind, wurden verstärkt durch einige Bläser aus anderen Gruppen - erkenntlich durch andersfarbige Uniformen. Die Mehrheit der Bläser hat viele Prüfungen abgelegt und verfügt damit über ein Brevet. Diese Prüfung ist in fünf Kategorien eingeteilt und erfordert großes Können. Die Franzosen hatten eine Moderatorin, die viel über deren Stücke wusste, die allerdings aus den Reihen der Heimsheimer stammte. Ursula Palme konnte einige Feinheiten der durchweg französischen Titel aufzeigen, darunter traditionelle Weisen, wie sie erklärte. Sehr anstrengend sei die Art der Franzosen, ihr Horn zu blasen, meinte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit viel Beifall wurden beide Formationen bedacht.