Johannes Wilkes liest aus "Muschelkäfer morden nicht". Foto: Ciubotaru-Unger Foto: Schwarzwälder Bote

Unterhaltung: Literatur im Kulturzentrum Eschle in Schönwald / Wilkes liest

Schönwald. Der junge Verein SKT-Schönwald hat sich inzwischen mit seinen monatlichen Kulturveranstaltungen einen guten Namen gemacht. Die Lesungen, Konzerte, Vorträge und die Aktionen für Kinder haben stets ein qualitativ hohes Niveau und werden auch von den Kurortsgästen gerne besucht.

Im Mittelpunkt des Abends stand dieses Mal der Autor Johannes Wilkes, der seinen Kriminalroman "Muschelkäfer morden nicht" vorstellte.

Was haben ein Muschelkäfer, ein nachts im Meer schwimmender Mann, ein Bollerwagen, in dem ein Baby liegt und ein homosexuelles Paar im Urlaubsparadies Spiekeroog miteinander zu schaffen? Und, zudem, was hat Schauriges mit Humor gemeinsam? Die logische Antwort wäre: Nichts!

Nicht so aber, wenn Wilkes anfängt zu erzählen. Der Muschelkäfer findet Zuflucht in der Ohrmuschel eines Mannes. Der besagte Mann, welcher im Mondschein von den Wellen getrieben wird und "toter Mann spielt", ist wirklich tot. Er wurde ermordet. Das Baby wurde von seiner Mutter vor dem Fenster des Kriminalkommissars namens Mütze in einem Bollerwagen verlassen. Der Lebenspartner des hartgesottenen Polizisten, Karl-Dieter, möchte unbedingt Vater werden und das Kind adoptieren. Der Kommissar sollte eigentlich mit seinem Freund auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog Urlaub machen. Nun sucht er nach Antworten und nach einem grausamen Täter.

Der Berufsmediziner aus Erlangen, der erst mit 40 zu schreiben anfing und bereits sechs Bände veröffentlicht hat, spinnt gekonnt seine Geschichten. Kommissar Mütze und sein Partner sind Helden einer Krimi-Serie, die sich in der vierten Folge befindet, wie in einer TV-Filmserie. Und so wirkt auch das Buch: Lebendig. Besonders aber ist Wilkes Humor. Manchmal trocken, manchmal spritzig, aber immer gut.