NachwuchsarbeitFußballverband stellt Pilotprojekt für F-Junioren beim FC Triberg vor / Alle Spieler im Einsatz

Von Hans-Jürgen Kommert

Der FC Triberg beziehungsweise seine Jugendabteilung war am Wochenende einer der drei Vereine im Südbadischen Fußballverband, der mit einem Pilotprojekt für die F-Junioren eine neue Spieltagsform im Sinne der jungen Kicker testete.

Triberg. Vormals war eine Mannschaft mit sieben bis acht Jungs und Mädels angereist, von denen in der Regel die Spielstärksten auf dem Spielfeld im Einsatz waren, während der Rest darauf wartete, eingewechselt zu werden – irgendwann mag da beim einen oder anderen Jungkicker der Frust so groß werden, dass er sich einen anderen Sport ausguckt oder zum "Couch-Potatoe" mutiert.

Da klingt die Idee des Fußballverbands ganz vernünftig: Die Spieltage werden nach wie vor auf Kleinfeld ausgeführt, doch zu Spieltagen werden vier Vereine, möglichst mit je zwei Teams eingeladen. Neben zwei normalen Kleinfeldern mit Jugendtoren, auf dem jeweils drei bis vier Feldspieler und ein Torwart je Team gegeneinander spielen, werden zwei weitere Spielfelder aufgebaut, auf denen jeweils vier Mini-Tore stehen. Da wird kein Torwart eingesetzt, die Spieler versuchen sich vor allem im Dribbling, um eine Linie zu überwinden, die sich sechs Meter vor den Toren befindet – erst ab da darf aufs Tor geschossen werden. Auf diesem Spielfeld sollen zwischen zwei und vier Jungkicker je Team zum Einsatz kommen, und nach regulär acht Minuten werden die Teams ausgetauscht, nur der Torwart bleibt auf dem normalen Spielfeld.

Nachdem die FC-Jugendleiterin Lisa Fehrenbach schon am Vortag wegen der FC-Jahreshauptversammlung einen langen Abend hatte, stand sie auch beim Spieltag schon am Vormittag voll zur Verfügung, und am Nachmittag wurden weitere acht Teams erwartet. Zur Einführung und zur Erläuterung der neuen Spieltagsform, die jedem jungen Kicker mehr echte Spielzeit und damit mehr Spaß am Sport bringen soll, hatte der Südbadische Fußballverband zwei Spezialisten geschickt, zudem an jeden Jugendwart eine entsprechende E-Mail zur Erläuterung gesandt.

Die Nachricht hatte allerdings tatsächlich nicht jeder Trainer erhalten, daher war es richtig und wichtig, dass Verbandssportlehrer André Malinowski gemeinsam mit Bezirks-Jugendsportwart Armin Bader die Trainer zum Briefing zusammenholte, bevor es Ernst wurde. Es zeigte sich auf dem Platz, dass tatsächlich viel mehr gespielt wurde, auch wenn so mancher Trainer nur mit einem Rumpfteam antreten konnte.

"Eltern haben manchmal etwas vor, da lassen sie ihre noch recht kleinen Kinder nicht mit uns ziehen", argumentierte einer der Trainer. Aber auch so sollte es möglich sein, flexibel genug zu reagieren, meinte Malinowski. Noch war es schwer möglich, die geforderten Zeiten einzuhalten: "Wir hängen ganz schön hinterher, weil die Trainer ihre Spieler nicht in der geforderten Wechselzeit vom Platz bringen und die nächsten Mannschaften noch nicht bereit stehen", stellte Lisa Fehrenbach gegen Ende der Vormittagsspiele fest. Eigentlich war dann eine Mittagspause angedacht, die allerdings deutlich kürzer ausfallen musste.

Es wird wohl einige Zeit brauchen, bis sich die neue Form der Spieltage etabliert. Zudem müssen sich die Vereine acht Minitore beschaffen, die aber so aufgebaut sind, dass sich Sponsoren deutlich darauf verewigen können und das laut Malinowski zu einem moderaten Preis.