Hier begann vor 900 Jahren die Geschichte Tribergs. Auf dem Schlossfelsen bei Gremmelsbach ließ Ritter Adalbert von Ellerbach eine Burg bauen. Foto: Volk Foto: Schwarzwälder-Bote

900jährige Geschichte Tribergs in vielen Veranstaltungen gewürdigt

Von Karl Volk

 

Triberg. Nun geht das Triberger Jubiläumsjahr zu Ende, das 900. Jahr des Bestehens der Burg auf dem Schlossfelsen, Gemarkung Gremmelsbach. Unser Mitarbeiter Karl Volk hat eine Bilanz der Jubiläumsfeierlichkeiten gezogen.

Die Überreste der Burg erfuhren die notwendige Restaurierung: Der Aufgang wurde neu gestaltet, die Plattform gesichert, ohne dass die Urwüchsigkeit des Felsens beeinträchtigt wurde. Eine neue Tafel mit historischen Angaben wurde enthüllt.

Gebührend wurde gefeiert, des Gründers Adalbert von Ellerbach und seines Geschlechts in würdiger Weise gedacht.

Die kulturellen Möglichkeiten von Stadt und Dorf wurden ausgeschöpft. Schon die Fastnacht ließ den Burgherrn hochleben. Eine Ausstellung im Schwarzwaldmuseum führte Gegenstände und schriftliche Quellen einem interessierten Publikum vor Augen.

Ein Buch von Klaus Nagel "Sagenhaftes aus dem Einzugsbereich der Gutach" zeigt den "sagenhaften" Reichtum dieser literarischen Gattung um Triberg. Drei gut besuchte Vorträge breiteten das erforschte Wissen aus.

Höhepunkt war das Stadtfest beim Kurhaus, auch dies auf historischem Boden. Die Freude der Darsteller am Spiel in historischen Gewändern der Vereine bis zum Kindergarten lösten Begeisterung aus. So lässt sich Geschichte vor Augen führen.

Zum historischen Schlossfelsen gingen von der Dieterlebauernhöhe aus zwei geführte Wanderungen, vom Wetter begünstigt wie das Stadtfest. In Gremmelsbach führte im Rahmen des Dorffestes Stadtpfarrer Läufer einen selbst gedrehten Film über die frühe Geschichte unserer Gegend vor, ein fiktives Glückwunschschreiben an den Freiherrn stellte diesem das Gelingen seines Werkes vor Augen, aber auch die bedenklichen Entwicklungen der Gegenwart.

Interesse an Geschichte ist erstaunlich hoch

Ganz der Freude hingeben durfte sich das Publikum beim Lustspiel von Gerd Kienzler "Die falsche Wildburg und die Ellerbacher", das Leben auf einer mittelalterlichen "Wohlfühlburg" einmal ausschließlich von der heiteren Seite betrachtet.

Gegen Ende des Jahres erschien der Almanach, das "Jahrbuch des Landkreises Schwarzwald-Baar", mit einem längeren illustrierten Beitrag über die Geschichte des Schlossfelsens.

Die Veranstaltungen waren über jedes erwartete Maß hinaus gut besucht. Von häufig beklagter Geschichtsmüdigkeit keine Spur. Solche Teilnehmerzahlen, so viel Interesse, so viel Freude an der Geschichte und Beschäftigung mit ihr, einer liebenswerten Geschichte, deren Geschicke durch die Jahrhunderte häufig erlitten, aber auch in den bescheidenen Möglichkeiten eines Schwarzwaldstädtchens gestaltet wurden. Als Bereicherung wurden in den Veranstaltungen des Jubiläumsjahres die Begegnungen mit Menschen – den eigenen Vorfahren – in ihrer Größe und ihren Leiden empfunden.