Stadt erhält ab September neue Touristen-Attraktion. Modellbau-Anlagen sollen vierten Boulevardabschnitt beleben.
Triberg - Die Stadt erhält ab September eine neue Touristenattraktion: das Triberg-Land. Dort gibt es interaktive Modellbau-Anlagen aus der Region zu entdecken. Die Stadtverwaltung verfolgt mit dem Projekt vor allem zwei Ziele.
Der Notarvertrag wurde am vergangenen Mittwoch unterzeichnet, nun ist es amtlich. Die Stadt erhält in der Hauptstraße 48, den ehemaligen Räumlichkeiten des Ladengeschäftes "Ihr Platz", eine neue Touristenattraktionen: das Triberg-Land. "Der Gemeinderat hat es auch schon abgesegnet, es ist alles in trockenen Tüchern", verkündet nun Bürgermeister Gallus Strobel.
In Kooperation mit der Modellbaufirma Gebrüder Faller sollen im Triberg-Land Modellbau-Anlagen ausgestellt werden. "Die Modelle sind interaktiv", erklärt Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold. "Per Knopfdruck können die Besucher bestimmte Dinge ausprobieren und steuern." Zwölf Modelle habe man hierfür von der Firma Faller gepachtet. Darüber hinaus hat die Stadt ein Modell des Triberger Bahnhofs während der Schwarzwaldbahn-Tage in Auftrag gegeben, ein weiteres Modell zum Triberger Weihnachtszauber soll folgen. "Unser Ziel ist es, die Region zu zeigen", so der Bürgermeister.
Läden unterhalb des Rathauses haben das Nachsehen
Die höchsten Wasserfälle Deutschlands – laut Arnold ein "enormer Trumpf – locken Jahr um Jahr Tausende von Touristen nach Triberg. Viele von ihnen kehren allerdings nach dem Marktplatz um – die Läden in der Hauptstraße, die unterhalb des Rathauses liegen, haben die Nachsicht. "Wir wollen so versuchen, die Wasserfallbesucher in den vierten Boulevardabschnitt zu bekommen", erklärt Strobel.
Um die Wasserfall-Besucher ins Triberg-Land zu locken, soll es laut Arnold eine "Triberg-Inklusiv-Karte" geben. Der Eintritt zum Wasserfall erhöhe sich um 50 Cent, die Besucher erhalten allerdings gleichzeitig freien Eintritt zu der Modellbahn-Ausstellung.
Neben der Belebung der unteren Hauptstraße erhofft sich die Stadt einen weiteren Vorteil. "Wir wollen zur Ganzjahresdestination werden", erklärt Arnold. Bislang verzeichne man vor allem im Sommer viele Besucher. Durch Indoor-Aktivitäten wolle man Triberg auch in den kälteren Monaten als Touristen-Ziel vermarkten.
Für diesen Plan hat die Stadt einiges an Geld in die Hand genommen. Die Investitionen für das Triberg-Land liegen laut Strobel im "niedrigen sechsstelligen Bereich". Man müsse aber bedenken, dass sich das Projekt durch Eintrittsgelder ein Stück weit refinanziere. Das Gebäude wurde von einem Triberger Investor, der laut dem Bürgermeister anonym bleiben möchte, an die Stadt verpachtet.
Wenn das Triberg-Land von den Touristen gut angenommen wird, könnte die Stadt das Angebot vergrößern. Bislang ist nur der Umbau des rund 300 Quadratmeter großen Erdgeschosses geplant, das Gebäude bietet allerdings auch Erweiterungsmöglichkeiten.
Am heutigen Dienstag beginnen die Umbauarbeiten, im September ist die Eröffnung geplant. Doch auch danach soll weiter an der Ausstellung gearbeitet werden. Arnold erklärt hierzu: "Das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange."