Wenn es nach dem Willen der Stadt,geht, soll sich der große Edeka-Markt mit 1400 Quadratmetern im Jahre 2015 in Verlängerung des Parkdecks ansiedeln. In der kommenden Gemeinderatssitzung am Mittwoch sollen die Weichen gestellt werden. Foto: Kienzler

Stadt Triberg will "große Lösung" auch ohne die Zustimmung der beiden Nachbargemeinden bauen.

Triberg - In die Sache Edeka-Markt auf dem Bühler-Areal kommt jetzt so richtig Bewegung. Die Stadt hat offensichtlich eine Möglichkeit gefunden, den 1400 Quadratmeter großen Vollsortimenter auch ohne die Zustimmung von Schonach und Schönwald zu bauen.

Knackpunkt ist der Paragraf 13a im Baugesetzbuch. Danach soll der Triberger Gemeinderat in einem beschleunigten Verfahren den Bebauungsplan "Sondergebiet Einzelhandel" beschließen. Ist dies geschehen, müsse lediglich der Flächennutzungsplan entsprechend berichtigt werden, erklärt Bürgermeister Gallus Strobel, der in diesem Zusammenhang sogar von einem "Clou" spricht.

Mit dem Paragrafen "soll einem Bedarf an Investitionen zur Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum oder zur Verwirklichung von Infrastrukturvorhaben in der Abwägung in angemessener Weise Rechnung getragen werden".

Über die Vorgehensweise habe die Verwaltung zahlreiche Gespräche mit Behörden geführt, und dort sei man auf positive Resonanz gestoßen, erklärt das Stadtoberhaupt gegenüber dem Schwarzwälder Boten. "Unser Rechtsanwalt, ein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet, rät dringend dazu, diesen Weg zu beschreiten und alles zu unternehmen, um möglichst noch im März oder April 2014 die Offenlage aller Planunterlagen für diesen Bebauungsplan im Gemeinderat zu beschließen", heißt es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung am kommenden Mittwoch, 29. Januar.

Warum man nicht früher schon auf die Idee mit dem Paragrafen gekommen sei, erklärt Strobel damit, dass man erst "den normalen Weg" gehen wollte. Nachdem jedoch die Raumschaft nicht zusammengehalten habe, sich Schonach und Schönwald gegen die Änderung des Flächennutzungsplanes ausgesprochen hätten und damit die Ansiedlung des Marktes in der geplanten Größe ablehnten, habe man andere Möglichkeiten geprüft.

Zeitlich, so Strobel, wäre alles bestens. "In diesem Jahr gehen wir die Boulevard-Verlängerung an und 2015 dann Edeka, beides in einem Jahr geht nicht."

In der kommenden Sitzung soll nun die Stadtverwaltung vom Gemeinderat beauftragt werden, alle notwendigen Schritte einzuleiten, um baldmöglichst die Offenlegung dieses Bebauungsplanes im Gemeinderat beschließen zu können. Parallel dazu soll die Verwaltung die Baugenehmigungsunterlagen fertigstellen.

Vor zweieinhalb Jahren stellte Edeka die erste Anfrage an die Stadt Triberg zum Bau eines Vollsortiment-Marktes im oberen Bühler-Areal auf einer Fläche von 1400 Quadratmetern. Dieser soll in Verlängerung der oberen Etage der Parkgarage in den Berg hinein ragen und kaum mehr zu sehen sein. Auf dem Markt sollen in zwei Ebenen Attraktionen für Touristen und Einheimische geschaffen werden. Gegner des Projektes kritisieren die Verschwendung von kostbarer Fläche in der Stadtmitte für einen solchen Markt und stellten ihrerseits alternative Pläne für eine Nutzung des Geländes vor.