Mehr als 30 Ministranten versammeln sich mit Pfarrer Andreas Treuer um das Osterfeuer vor der Stadtkirche. Fotos: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Christen feiern die Auferstehung Jesu mit Gottesdiensten und hochkarätiger Musik

In den Kirchen der Region war bereits vor Ostern Hochbetrieb. Schon am Gründonnerstag und Karfreitag trafen sich Katholiken und Protestanten in ihren Gotteshäusern, um an das Leiden und Sterben Jesu vor 2000 Jahren zu erinnern.

Raumschaft Triberg. Am Karsamstag versammelten sich die katholischen Christen der Seelsorgeeinheit "Maria in der Tanne" vor der Stadtkirche ums Osterfeuer, das seit Jahren vom Pfarrgemeinderats-Mitglied Rainer Buderath fachmännisch entzündet wird. Die Christen trugen kleine Kerzen in ihren Händen, die nachher die Kirche erhellen sollten.

Da die Glocken immer noch schweigen mussten, kamen einige Ministranten, um mit ihren klappernden Rätschen die Osternachtfeier anzukündigen. Von mehr als 30 Messdienern angeführt, zog Pfarrer Andreas Treuer mit Diakon Klaus-Dieter Sembach auf den Kirchplatz. Dort sprach der Pfarrer ein Segensgebet über das Feuer, dann wurde die Osterkerze vervollständigt und am Feuer entzündet.

Beim Einzug in die dunkle Kirche erklang drei Mal der Ruf "Lumen Christi", was "Christus, das Licht" bedeutet. Die Antwort der Gläubigen hieß "Deo Gratias". Das heißt auf Deutsch: Dank sei Gott. Die Ministranten gaben das Licht der Osterkerze weiter und so leuchteten in der dunklen Kirche nun unzählige kleine Kerzen, was eine ro mantische Stimmung auslöste.

Das Loblied auf die Osternacht sang der Diakon, danach wurden von den ehrenamtlichen Lektoren fünf Lesungen aus der Bibel vorgetragen. Die neunjährige Nele Palmer durfte zwischen den Lesungen den Pfarrer fragen, was denn in dieser Nacht gefeiert wird und er erklärte es jeweils mit anderen Worten. Nach dem Evangelium von der Auferstehung Jesu gingen alle Lichter an und der Osterjubel begann mit dem Gloria-Lied. Ministranten ließen ihre Klingeln schellen, alle Glocken läuteten und die Orgel ertönte wieder zum ersten Mal nach den Trauertagen. Josef Spath begleitete nun alle Lieder mit der Orgel und sang auch einige vor.

Nach der Lichtfeier und der Wortgottesfeier begann die Tauffeier mit der Taufe des achtjährigen Gioele Scungio. Die Osternacht wurde mit der Feier der heiligen Eucharistie abgeschlossen.

Pfarrer Treuer lobte die vielen Ministranten, die an den heiligen Tagen treu und zuverlässig ihren Dienst am Altar verrichtet hatten und der Beifall der Gottesdienstbesucher für die eifrigen Jugendlichen ließ nicht lange auf sich warten.

Das Auferstehungsfest ging im Pfarrsaal weiter, wo sich die Christen bei gesegneten Speisen und Getränken ein frohes Osterfest wünschten.

Am Ostersonntag mussten vor allem die Protestanten früh aufstehen, denn schon um 7 Uhr feierten sie in der Friedhofskapelle mit Pfarrer Markus Ockert die Auferstehung Jesu. Über den Gräbern spielte anschließend Andreas Hehl mit der Trompete das Lied "Christ ist erstanden" und alle sangen mit.

Wenig später begann in der katholischen Kirche von Gremmelsbach eine Ostermesse, die vom Kirchenchor mitgestaltet wurde. Auch in der Schönwälder Kirche St. Antonius wurde Gottesdienst gefeiert. Den musikalischen Höhepunkt aber konnten die Katholiken am Ostermontag in der Schonacher Kirche St. Urban erleben. Dort wurde vom St. Georgener Kirchenchor die Krönungsmesse von Mozart aufgeführt. "Wir bedanken uns für die gigantische Musik", sagte Andreas Treuer nach dem "Halleluja" von Händel und der Chorleiter Josef Spath bekam in seinem Wohnort stehende Ovationen.