Gerhard Dessecker, Rektor des Schwarzwald-Gymnasiums in Triberg, muss für das neue Schuljahr einige Umstrukturierungen durchführen, um sämtliche Sparmaßnamen der Landesregierung umsetzen zu können. Foto: Eich

Pflichtunterricht ist gesichert . Aber: Die Sparmaßnahmen im Bildungssektor machen sich beim Gymnasium deutlich bemerkbar.

Triberg - Der Pflichtunterricht ist gesichert, doch bei allem darüber hinaus sieht es knapp aus: Auch das Gymnasium in Triberg muss mit den Sparmaßnahmen im Bildungssektor leben.

Knappe AG-Stunden, 30 Prozent Einschnitte bei den nicht-unterrichtlichen Aufgaben der Lehrer: Gerhard Dessecker, Rektor des Schwarzwald-Gymnasiums in Triberg, ist nicht gerade glücklich über die "äußerst eng kalkulierte Lehrerversorgung".

Eine Umstrukturierung musste das Gymnasium vor allem bei der Lehrerstunden für die Hausaufgabenbetreuung vornehmen, denn diese wurden zu 100 Prozent gestrichen. "Wir können die Lehrerstunden bei der Betreuung mit Hilfe von Kürzungen der AGs aber gewährleisten", äußert sich Dessecker gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Zudem wurden 1,4 Stunden, die für "individuelle Förderung" vorgesehen waren, bei der Hausaufgabenbetreuung eingesetzt.

Ersten Befürchtungen, dass es aufgrund der Kürzungen künftig Einschränkungen bei der Hausaufgabenbetreuung geben wird, kann der Rektor widersprechen. "Die Betreuung wird ja von älteren Schülern durchgeführt und lediglich durch Lehrer unterstützt", erklärt der Oberstudiendirektor. "Dank der finanziellen Unterstützung vom Land sind so pro Jahr 500 Stunden Hausaufgabenbetreuung durch die Schüler, die für ihren Aufwand entsprechend bezahlt werden, gesichert."

Deutliche Kürzungen muss das Gymnasium bei den nicht-unterrichtlichen Aufgaben hinnehmen. Die ohnehin nur zehn Stunden, die den Lehrern dafür zur Verfügung stehen, wurden um 30 Prozent gekürzt. "Betroffen sind davon unter anderem die sicherheitstechnische Betreuung von Chemikalien, die viel Zeit in Anspruch nimmt", sagt der Rektor. Da diese Betreuung aber natürlich auch in Zukunft gewährleistet sein muss, findet auch hier eine Umschichtung der Lehrerstunde für Arbeitsgemeinschaften hin zu den dringend notwendigen Aufgaben statt. Dazu gehört beispielsweise auch die Schulbuch- oder Oberstufenbetreuung. "Da ist nicht selten das Engagement der Lehrer gefragt", gibt Dessecker zu bedenken.

Exakt gesichert sei der Pflichtunterricht am Gymnasium. Zwar haben zwei Lehrer Triberg verlassen, doch dank nachrückender Referendarinnen und einer Aufstockung der Teillehraufträge einiger junger Lehrer kommt das Gymnasium ohne Neuzuweisungen aus. "Die Landesregierung möchte die Lehrerversorgung möglichst eng kalkulieren und alle außer-unterrichtlichen Aufgaben einschränken, um so einen finanziellen Puffer für teure Krankheitsausfälle zu schaffen", erklärt der Rektor die Strategie.

Was die Schülerzahlen betrifft, so ist man mit der stabilen Entwicklung zufrieden. Die 43 Abiturienten, die die Schule verlassen haben, konnte durch die exakt gleiche Anzahl von Fünftklässlern kompensiert werden. Aufgrund von Wegzug oder Abgängen ins berufliche Schulwesen ergibt sich jedoch ein leichter Rückgang von 361 auf 354 Schüler. "Obwohl durch das G8 ein Jahrgang weggefallen ist, sind unsere Schülerzahlen weiterhin stabil und hoch", freut sich Dessecker.

Im kommenden Frühjahr findet zudem eine Fremdevaluation am Schwarzwald-Gymnasium statt, um den Qualitätsrahmen zu überprüfen. In die Befragung sollen punktuell auch Schüler und Eltern aber vor allem Lehrer mit eingebunden werden.