Die älteste Einwohnerin Tribergs, Elfriede Schwertel, feiert am Sonntag ihren 100. Geburtstag. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Elfriede Schwertel wird 100

Elfriede Schwertel, geborene Heimburger, wohnhaft in der Gerwigstraße in Triberg, feiert am Sonntag, 17. November, ihren 100. Geburtstag. Sie erblickte am 17. November 1919 das Licht der Welt und ist die älteste Einwohnerin der Wasserfallstadt.

Triberg. Sie feiert ein seltenes Fest und vor allem kann sie diesen Geburtstag noch recht rüstig begehen. Altersbedingt halt, sagt sie. Das Gehen fällt etwas schwer und das Gehör sei auch schon besser gewesen. Aber ihr Lachen, ihre Fröhlichkeit ist geblieben.

Elfriede Schwertel ist als jüngstes von neun Kindern in Triberg geboren. Wie es damals üblich war, musste sie nach der Volksschule ein Haushaltsjahr absolvieren. Später wurde sie verpflichtet im Wehrmachtsbetrieb, so nannte man es damals, zu arbeiten. Es war dies die Firma Tränkle. Dort lernte sie ihren Mann Fritz kennen, auch er war dort beschäftigt.

Mit einem Apfel hat es angefangen, so schwelgt sie in Erinnerungen. Fritz Schwertel habe den schönen Apfel bewundert, den sie zum Vesper dabei hatte und prompt habe sie diesen ihm geschenkt. So begann die große Liebe und dann 1942 fand die Hochzeit statt. Mit einer Kutsche, beziehungsweise Schlitten vom Dieterlebauer in Nußbach, seien sie zur Wallfahrtskirche in Triberg gefahren. "Es war im Februar – ich weiß jetzt noch wie ich dem dünnen Hochzeitskleid gefroren habe", erinnert sie sich. Sie wohnten damals an der Nußbacher Straße. Durch die Heirat wurde Ehemann Fritz erst im Jahr 1943 eingezogen, Elfriede Schwertel war mit Tochter Christa bis 1947 überwiegend alleine.

Kartoffeln "gehamstert"

Auch die schlechte Zeit ist ihr noch gut in Erinnerung, bei Bombenangriffen seien sie immer nach Nußbach gegangen, da Triberg und vor allem der Bahnhof beliebte Ziele gewesen seien. Kartoffeln gab es oft zum Frühstück, Mittag- und Abendessen, "zusammengehamstert" mit Hilfe ihrer Schwestern.

1947 kehrte ihr Mann aus französischer Gefangenschaft zurück. Zwei Kinder bekamen die Eheleute dann noch, Sohn Edgar und als Nachzüglerin Tochter Annette. Der Ehemann war in den Musikkapellen Triberg und Nußbach aktiv, seine Frau stand hier voll hinter ihm. Die regelmäßigen gemeinsamen Treffen mit den Musikfrauen aus Nußbach und auch die Gymnastikstunden waren schön, diese Zusammenkünfte wolle sie nicht missen, betont sie heute noch.

Vier Enkel, neun Urenkel

1988 zogen die Schwertels in die Gerwigstraße 16 in Triberg, das Haus erwarb Tochter Christa mit Ehemann. Im Jahre 2003 starb Fritz Schwertel. Die betagte Jubilarin lebt heute noch in ihrer eigenen Wohnung, liebevoll umsorgt von ihren Töchtern mit Unterstützung von der Sozialstation St. Marien. Vier Enkel hat die 100-Jährige und neun Urenkel. Der große Geburtstag wird nur in kleinem, familiären Rahmen gefeiert.