Musikvereine arbeiten künftig im Jugendbereich zusammen
Eine einschneidende Änderung in der Jugendarbeit gab Stephan Pfaff, der musikalische Leiter der Jugendkapelle Schönwald anlässlich des 114. Jahreskonzerts des Musikvereins Kurkapelle Schönwald bekannt.
Raumschaft Triberg. Demnach wird es, zumindest vorläufig, keine eigene Jugendkapelle Schönwald mehr geben. Auch die Jugendkapellen Triberg, Schonach, Nußbach und Gremmelsbach werden vorläufig aufgegeben. "Aufgrund der Tatsache, dass die Zahlen der nachrückenden Zöglinge in allen fünf Musikvereinen seit Jahren rückläufig sind und dementsprechend die Besetzungen in den Jugendkapellen immer kleiner wurden, standen und stehen fast alle Jugendformationen der hiesigen Vereine vor dem Problem, die Spielfähigkeit der Nachwuchskapellen aufrecht zu erhalten", nannte Pfaff Gründe dafür.
Ausgehend von der Tatsache, dass in allen Kapellen dieselbe Problematik besteht, sollen die Aufgaben einer Jugendkapelle, nämlich das Heranführen an die Hauptkapelle, das Erlernen des musikalischen Zusammenspiels, das Fördern des musikalischen Verständnisses, aber auch die Stärkung des Teamgedankens künftig in einer gemeinsamen raumschaftlichen Jugendkapelle eingeübt werden.
In dieser werden junge Musiker aus Triberg, Schonach, Schönwald, Nußbach und Gremmelsbach gemeinsam üben – ähnlich, wie das bereits in zahlreichen Fußball-Spielgemeinschaften funktioniert.
Überschneidungen sollen vermieden werden
In den vergangenen Wochen habe man dazu viele organisatorische Details besprochen, Daten aus den verschiedenen Vereinen analysiert und ausgewertet, so Pfaff. Als Ergebnis wird es ab sofort eine Raumschafts-Jugendkapelle geben, die aus den jungen Musikern der genannten Vereine besteht.
Zwar sei der Zusammenschluss zunächst lose und nicht verpflichtend – sollte ein Verein wieder genügend Nachwuchs für eine eigene Jugendkapelle aufbringen, sei er jederzeit in der Lage, wieder allein zu arbeiten –, doch soll es den Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden, in einer größeren Gruppe gemeinsam zu üben und an die Aufgaben der Hauptkapellen der Vereine herangeführt zu werden.
Dabei soll beachtet werden, dass es möglichst wenige Überschneidungen mit Proben und Auftritten der Hauptkapellen gibt, gegebenenfalls soll aber auch möglich sein, im kleineren Rahmen spielfähig zu bleiben. Die gemeinsame Jugendkapelle soll durch ein Jugendleiter-Orga-Team unterstützt werden, das sich regelmäßig trifft.
Im mindestens zweiwöchigen Rhythmus soll an unterschiedlichen Wochentagen wechselseitig in den verschiedenen Probelokalen geprobt werden, um auch fahrtechnische Benachteiligungen zu vermeiden. Dabei werden die Probentermine so gestaltet, dass die Proben der Hauptkapellen berücksichtigt werden und die Kinder und Jugendlichen nicht allzu spät wieder daheim sind, betonte Pfaff.
Erste Probe findet kommende Woche statt
Die erste gemeinsame Probe finde am Mittwoch, 15. Januar, von 18.30 bis 19.30 Uhr im Probenlokal der Trachtenkapelle Nußbach statt. Der künftige musikalische Leiter der neu formierten Jugendkapelle wird Simon Wiesenbach sein. Das ist naheliegend, da er mit Nußbach und Schonach bereits zwei Jugendkapellen leitet.
"Selbstverständlich stehen ihm die Jugenddirigenten der anderen Raumschaftskapellen jederzeit als Vizedirigenten zur Verfügung", betonte Pfaff. Als erster gemeinschaftlicher Auftritt soll anlässlich der Teilnahme am Raumschafts-Kinder-Narrenumzug der Fasnetssamstag in Schonach ins Auge gefasst werden.