Langanhaltenden Applaus erhält Gallus Strobel bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses am Sonntagabend. Foto: Kienzler

Amtsinhaber und einziger Kandidat erhält 94 Prozent. 14 Stimmen für abgelehnten Mitbewerber. Mit Kommentar

Triberg - Das Wetter mit Regen und Gewitter lud am Sonntag nicht gerade zum Wählen ein und trotzdem gingen in Triberg knapp 30 Prozent zu den Urnen. Mit 94,5 Prozent der gültigen Stimmen wurde Gallus Strobel (CDU) erneut zum Bürgermeister gewählt.

Bereits kurz nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr kommen die ersten Bürger, Ratsmitglieder und Musiker in den Kurhaussaal, wo die Bekanntgabe des Wahlergebnisses mit Spannung erwartet wird. Der alleinige Kandidat Gallus Strobel begrüßt viele der zahlreich am Wahlausgang Interessierten mit Handschlag. Die Ergebnisse der ausgezählten Wahlbezirke werden auf eine Leinwand projiziert.

Gegen 19 Uhr steht das vorläufige Ergebnis fest. Der stellvertretende Wahlausschussvorsitzende und Bürgermeisterstellvertreter Klaus Wangler tritt ans Mikrofon und gibt bekannt: "Gallus Strobel hat 933 der gültigen Stimmen. Das sind 94,05 Prozent. Er hat daher mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen erhalten und die Wahl somit gewonnen". Es folgt lang anhaltender Applaus. Strobel verbeugt sich vor dem Publikum, winkt und ist sichtlich gerührt. Im Namen des Wahlausschusses und Gemeinderats gratuliert ihm Wangler und betont, dass sich das Gremium auf eine weiterhin vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit freue. Wieder gibt es viel Beifall.

Strobel: "Ich bin schon bewegt über das Ergebnis"

Strobel tritt ans Mikrofon und bedankt sich bei den Bürgern für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. "Die Wahlbeteiligung ist trotz des schlechten Wetters heute höher, als ich erwartet habe", sagt Strobel. "Mit 20 Prozent plus" hatte er gerechnet und ist daher umso glücklicher über die 29,6 Prozent.

Strobels Dank gilt der Rathausmannschaft und den ehrenamtlichen Wahlhelfern für ihren Einsatz. Besonders freut ihn, dass Landrat Sven Hinterseh den Weg nach Triberg gefunden habe und auch Landtagsabgeordneter Karl Rombach, Vertreter des öffentlichen Lebens, der Triberger Religionsgemeinschaften und viele Vereinsvertreter. Begeistert ist er, dass Musiker aus allen Ortsteilen ihm ein Ständchen spielen.

"Ich bin schon bewegt über das Ergebnis", sagt Strobel, der eingangs betont hatte, dass er überhaupt nicht aufgeregt sei. "Ich werde die acht Jahre voll machen, wenn ich gesund bleibe", verspricht er und kommt auf das gute Miteinander im Gemeinderat zu sprechen. "Wir werden alles daran setzen, Triberg mit Nußbach und Gremmelsbach weiter voran zu bringen".

Landrat Sven Hinterseh gehört zu den ersten Gratulanten. Er wünscht der Stadt Triberg alles Gute und positive Energie, alles Geplante im Schulterschluss mit dem Gemeinderat umsetzen zu können. Er lobt die bisherige, gute Zusammenarbeit.

Namens der Bürgermeister des Kreises und auch aus Hornberg und Elzach beglückwünscht Schonachs Bürgermeister Jörg Frey den Wiedergewählten zu seinem "überragenden Ergebnis". Auch auf die 30 Prozent Wahlbeteiligung bei solch einem schlechten Wetter könne er stolz sein. Persönlich und Kraft seines Amtes sowie im Namen des CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei gratuliert Landtagsabgeordneter Karl Rombach.

Mit Spannung erwartet wurde am Sonntagabend auch, wie viele der 3814 Wahlberechtigten den Namen des Triberger Hoteliers Günther Möckesch auf den Stimmzettel schreiben würden. Er war wegen Frist- und Formfehlern als weiterer Kandidat zur Wahl nicht zugelassen worden. Möckesch erhielt 14 Stimmen (1,41 Prozent). Er war bei der Bakanntgabe des Wahlergebnisses im Kurhaus nicht dabei. Auf Sonstige entfielen insgesamt 59 Stimmen, 5,95 Prozent.

Kommentar: Unnötiger Streit

Von Christel Börsig-Kienzler

Die Würfel sind gefallen. Nach einem ruhigen Wahlkampf, dafür aber einem für viel Unruhe sorgenden, sonderbaren Streit um den Bürgermeistersessel, ist Gallus Strobel für weitere acht Jahre zum Triberger Rathauschef gewählt. Das war im Vorfeld schon klar. Schließlich stand der langjährige Amtsinhaber als einziger offizieller Bewerber auf der Liste zur Bürgermeisterwahl. An seiner erneuten Wahl änderte auch der hartnäckige Versuch seines Herausforderers Günther Möckesch bis kurz vor Schluss, trotz Frist- und Formfehler noch als Kandidat zugelassen zu werden, nichts. Unterm Strich hat das völlig unnötige Gerangel der beiden einstigen Freunde um das höchste Amt der Wasserfallstadt dieser nicht viel gebracht. Im Gegenteil: Es sorgte lediglich für viel Kopfschütteln in der gesamten Region und negative Schlagzeilen weit über die Stadtgrenzen hinaus.