Der Bachverlauf nach Gremmelsbach ist zugewachsen, zum Teil auch mit seltenen Pflanzen. Das erhöht den Pflegeaufwand, für den man sich Förderungsmittel wünscht. Foto: Volk Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Freihaltung des Gremmelsbachtals dringliches Thema / Erweiterung der Urnenwand steht an

Triberg (nv). Die Erweiterung der Urnenwand auf dem Friedhof war schon Gegenstand der Besprechung in vergangenen Sitzungen. Dazu gab Ortsvorsteher Reinhard Storz einen Überblick über die Gesamtentwicklung in der Bestattungskultur.

Die bisher nahezu einzige Bestattungsform, die Erdbestattung auf einem Friedhof, findet heute Varianten in Friedwäldern, Urnengräbern und Seebestattungen. Die Wahl der Feuerbestattung erreicht heute in manchen Städten nahezu 50 Prozent. In Gremmelsbach wurde die Urnenwand in den vergangenen Jahren von vielen angenommen, so dass ihre Erweiterung ins Auge gefasst werden muss. Aus einem praktischen Grund ist dafür Eile geboten.

Die Firma, die die Urnenwand aufgebaut hat, stellt in naher Zukunft ihren Betrieb ein. Um die Erweiterung im gleichen Stil und mit dem gleichen Material zu gewährleiten, ließ er einen Plan ausarbeiten, der dem bestehenden entspricht.

Die beiden Erweiterungsflügel sollen nach den Vorschlägen der Firma nicht direkt mit den seitlichen nicht, weil Risse und Senkungen in Zukunft zu erwarten sind. So wurde eine Lösung gefunden, deren konkreter Plan dem Ortschaftsrat zu Beratung und Abstimmung vorlag. Senkrecht stehen die steinernen Säulen, Flügel oder Arme auf beiden Seiten mit je 80 Zentimeter Abstand und je drei Reihen Urnenfächern zur bestehenden Urnenwand.

Ein scheinbar so einfaches Problem, dass es auf den ersten Blick kaum noch eines zu sein scheint, ist gar nicht so einfach. Das erklärte der Ortsvorsteher den Ortschaftsrat mit der Information über ein Gespräch mit Forstingenieur Stefan Walther vom Landschaftserhaltungsverband Schwarzwald-Baar-Kreis. Wer einmal zu Fuß auf dem Gemeindeverbindungsstraße dem Gremmelsbach entlang geht, muss feststellen, dass er vom Bach kaum noch etwas sieht. Er ist nahezu von Hecken, Sträuchern und Bäumen überwachsen.

Es sind Pflanzen darunter, die er nie gesehen hat. Neophyten aus fernen Kontinenten, die den Weg hierher gefunden haben und sich an den Gewässern mit einer Wucht verbreiten, der einheimische Pflanzen nicht gewachsen sind.

Als Beispiel nannte er den Japanischen Staudenknöterich, der mit anderen den Bach zudeckt. Am schlimmsten ist es zwischen Pflug und Hohlenstein, wie Stefan Walther feststellte: Hier wächst alles, das da nie war und nicht dahin gehört. Hinzu kommt, dass der Fischreiher den Forellenreichtum nahezu restlos beseitigt hat, sich seit Jahren auch kein Fischpächter mehr fand.

Die nächstliegende Antwort wäre: mit Axt und Säge dem Bach wieder Luft verschaffen: die Aufforderung an die Anlieger, zum Werkzeug zu greifen. Schon damit beginnen die Probleme: An weiten Strecken wohnt niemand mehr, der von seinem Alter her gesehen dazu in der Lage wäre. Und nun wird die Sache erst recht kompliziert: "Maßnahmen sind nur möglich, wenn eine entsprechende Förderkulisse besteht", es müssen „anerkannte schutzwürdige Landschaftsbereiche" sein. Forstingenieur Walther wird dies dem Ortschaftsrat in den kommenden Monaten erklären.

Die Frage ist, ob nicht jeder Landschaftsbereich schutzwürdig ist. Gefördert wird nur, wenn die Nachhaltigkeit der Maßnahme gewährleistet ist, die Fläche darf nicht wieder zuwachsen, was in dieser nur Schafe und Ziegen garantieren können. Dem Konzept, mit dem dies verwirklicht werden kann, sieht der Ortschaftsrat mit Interesse entgegen.

Treppe am Rappenfelsen soll gesichert werden

Geländer am Rappenfelsen

Die nächste Maßnahme wird die Wanderfreude freuen, besonders solche, die nicht mehr ganz jung und nicht mehr "so fest auf den Füßen" sind. Der Rappenfelsen, der bisher nur über eingemeißelte Treppe ohne jede Sicherung zu besteigen ist, bekommt einen Handlauf, und zwar gleich von der ersten Stufe an. Die Sache ist haushaltsrelevant, muss also auch vom Gemeinderat der Stadt Triberg bewilligt werden. Doch da ist der Ortsvorsteher zuversichtlich.