Frauenbund: Pfarrer erzählt von einem Gnadenbild in Mexiko
Von Maria Kienzler
Triberg. Im Mittelpunkt des Abends des Katholischen Frauenbunds Triberg mit dem Ruhestands-Geistlichen Josef Läufer stand der größte Wallfahrtsort der Welt. "Jedes Jahr besuchen mehr als 20 Millionen Pilger die Stadt Mexiko, um im Stadtteil Guadalupe in der Marien-Basilika vor dem Gnadenbild zu beten", wusste Pfarrer Läufer. Er selbst flog vor einigen Jahren auch nach Mexiko und drehte rund um die Wallfahrtskirche einen Film, den er jetzt den Mitgliedern des Katholischen Frauenbunds zeigte.
Seit fast 500 Jahren wird dort die Muttergottes verehrt, wie der Referent betonte. "Die damalige Marienerscheinung war der Beginn einer großen Bekehrungswelle. Über acht Millionen Eingeborene bekehrten sich vom Vielgötterglauben zum Christentum", informierte Josef Läufer.
Im Mittelpunkt seines Film-Vortrags stand die Geschichte des Gnadenbildes. Der bereits getaufte Indio Juan Diego war im Dezember 1531 auf dem Weg zur Glaubensstunde, als er auf einem Berg eine Erscheinung hatte. Die junge Frau im hellen Licht wünschte sich auf dem Hügel ein Gotteshaus und bat ihn, dies dem Bischof auszurichten.
Doch dieser wollte dem einfachen Bauern nicht glauben und verlangte ein Zeichen, das er umgehend bekam. Juan Diego erhielt von der leuchtenden Dame den Auftrag, auf dem Berg Rosen zu pflücken und sie dem Bischof zu bringen. Wie befohlen, sammelte der Azteke die Blumen in seinem Umhang und schüttete sie dann vor dem Kirchenoberhaupt aus. Im gleichen Augenblick konnten alle Anwesenden auf dem groben Stoffumhang das Bild der schönen Erscheinung sehen.
"Der Umhang des Mexikaners hängt nun schon seit fast fünf Jahrhunderten als Gnadenbild in der Wallfahrtskirche von Guadalupe", schilderte Pfarrer Läufer in seinem Film. Er wies darauf hin, dass das Tuch schon damals, aber vor allem im vergangenen Jahrhundert von vielen Wissenschaftlern untersucht wurde, die jedoch keine Erklärung für die Entstehung des Bildes finden konnten. Alle seien sich einig, dass das Gemälde einen übernatürlichen Ursprung hat und nicht mit einem irdischen Pinsel gemalt sei.