Ganz schlecht erzogen sei das noch recht kleine Bäumchen, erklärt der Baumwart des Obst- und Gartenbauvereins Nußbach. Bernhard Fehrenbach demonstriert den Kursteilnehmern das richtige Vorgehen. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Obst- und Gartenbauverein informiert über Veredlung von Obstgehölzen / Kursangebot

Triberg-Nußbach. Ab und zu trifft man sich in Gremmelsbach, wenn man als Obst- und Gartenbauverein auch hier einige Mitglieder hat, wusste die Vereinsvorsitzende Andrea Kammerer. Am Schafberg in Gremmelsbach, beim Anwesen von Anja Müller sowie Marcus und Lioba Jedral, waren bei zunächst leicht kühlem, aber sonnigem Wetter deutlich über 20 Interessierte anwesend, um zu erleben, wie man mit Obstgehölzen verfahren muss.

Beste Voraussetzungen

Bei dann frühlingshaften Temperaturen in der Sonne hatte Baumwart Bernhard Fehrenbach beste Laune und Voraussetzungen für seinen Kurs. Neben dem Nachfolger des langjährigen Schnittexperten Oskar Kammerer kam der Altmeister auch selbst vorbei, denn "man kann immer noch etwas lernen". Zunächst zeigte Fehrenbach an einem neu erworbenen Birnbäumchen, worauf es ankommt, wenn man einen Obstbaum frisch erwirbt. Zunächst riet er aber dazu, ein solches Bäumchen entweder bei einer guten Gärtnerei oder Baumschule zu erwerben. Ein Obstbaum sei ein Kulturbaum, der einer gewissen Erziehung bedürfe, selbst nach dem Kauf bei einem Fachbetrieb. Wenn dieser dann gepflanzt sei, brauche es einfach Disziplin. Denn "wer regelmäßig jährlich schneidet, braucht nur das", schmunzelte er und hielt eine einfache kleine Astschere hoch. Stamm, Stammfortsetzung und drei bis maximal vier Leitäste bilden das Grundgerüst des Baumes, so Fehrenbach.

Leitäste sind zu kürzen

Ein junger Baum sollte vor der Pflanzung auf diese zurückgeschnitten werden, wobei die Leitäste dann so gekürzt werden, dass sie am Stamm etwa dieselbe Höhe erreichen. So bilden sie die so genannte Saftwaage. "Geschnitten wird dann normalerweise auf ein außen liegendes Auge", klärte der Fachmann auf. Junge Bäume würden so gepflanzt, dass die Veredelungsstelle etwa eine Handbreit über dem Boden liege.

Wichtig sei stets gutes und sicheres Handwerkszeug. Er empfehle dabei eine gute Astschere, bei der die Klinge am Amboss vorbei geführt wird.

Gutes Werkzeug wichtig

Dazu brauche es eine sehr gute, scharfe Säge und sichere Leitern. Schneiden solle man nicht bei Frost. An einem mehreren Bäumchen auf dem Anwesen verdeutlichte er den so genannten "Erziehungsschnitt", an noch recht jungen Bäumen, die bis dato aber eher selten die Schere gesehen hatten.

Auch ein Wort zur Wundversorgung verlor er: "Wenn man auf einen sauberen Schnitt achtet, ist das besser, als eine Versorgung zu machen, die womöglich schon Feuchtigkeit einschließt, wo es drunter dann fault", nannte er seine Sicht der Dinge, nachdem er den konsequenten Verjüngungsschnitt an älteren Obstgehölzen sehr intensiv geschnitten hatte.