Fest gegründet oder "auf Sand gebaut"? Diese Brücke könnte zum Pferdefuß für den schnellen Weiterbau des Boulevards im zweiten Bauabschnitt werden, denn die Ergebnisse der Probebohrungen, die vor einigen Wochen durchgeführt wurden, liegen noch immer nicht vor, was viele als Gradmesser dafür ansehen, dass etwas nicht stimmen mag. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Gallus Strobel verärgert über Verzögerungen bei der Weiterführung des Boulevards

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Nicht wirklich erfreut ist Bürgermeister Gallus Strobel über die Verzögerungen bei der Weiterführung des Boulevards in Richtung Museum. Der Grund dafür sind die Probebohrungen, die vom Regierungspräsidium Freiburg gewünscht wurden, um die Stabilität der Brücke über die Gutach nachzuweisen.

"Wir warten täglich darauf, dass das Ergebnis der Bohrungen kommt", teilte Bürgermeister Gallus Strobel im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten mit. Wie gut oder schlecht diese ausgefallen sind, könne man derzeit noch überhaupt nicht sagen, erklärte der Schultes. Was ihn furchtbar ärgere, sei vor allem die Tatsache, dass die Ausschreibung nicht mehr im Winterhalbjahr erfolgen konnte. "In dieser Zeit bekommen wir die besten Ausschreibungsergebnisse, das ist natürlich jetzt in jedem Falle gelaufen", nannte das Stadtoberhaupt Gründe für seine Verstimmung.

Dass Strobel und alle anderen Beteiligten auf die Ergebnisse warten, hat aber einen anderen Grund: Es wäre durchaus möglich, dass das Ergebnis aufzeigt, dass die Gründung der Brücke nicht ausreicht. In diesem Falle müsste unter Umständen viele Tonnen Beton in die Bohrlöcher gepumpt werden, was einen enormen Aufwand und eine ebenso enorme Verzögerung bedeuten würde – denn Beton pumpt man nicht mal eben so irgendwo hinein, der benötigt eine lange Trocknungsdauer. Was wiederum bedeuten könnte, dass mit dem Ausbau des Boulevards erst sehr spät begonnen werden könnte. Unter Umständen würde dies vielleicht sogar heißen, dass man erst 2014 die eigentlich für dieses Jahr angestrebte Verschönerung anvisieren könnte.

Auch für den Bau des geplanten Edeka-Gebäudes, war die Erweiterung der Brücke nicht ganz unwichtig – sollte sie doch gewährleisten, dass man ebenerdig auf das Areal kommt. Doch hier lässt Strobel keine Zweifel, dass der Zeitplan für den Vollsortimenter in jedem Fall eingehalten werde. Wobei eine notwendige Zustimmung zumindest des Schönwälder Gemeinderats noch immer aussteht. Zwar haben mehrere Ratsmitglieder der Nachbargemeinde die Vorstellung der Pläne für gut befunden, was den touristischen Überbau anbelangt – doch die Entscheidung sollte erst bei der Sitzung gestern Abend fallen.

Was die Brücke angeht, ist sich Strobel sicher, dass Verzögerungen unter Umständen sogar dazu führen könnten, dass die Ausschreibungen sogar erst wieder im Winter getätigt würden, zumal seitens des Bundes (es handelt sich schließlich um eine Bundesstraße) noch nicht alle Mittel so genehmigt sind, wie sich Strobel das vorstellte. Rund 400 000 Euro fehlen gegenüber den Förderanträgen.

Doch müßig ist alle Spekulation, bis der Stadt die tatsächlichen Ergebnisse und vermutlich auch die eventuell anstehenden Maßnahmen vorliegen. "Noch können wir gar nichts sagen", ist denn auch der Tenor der Aussagen Strobels.