Kulinarisches: Ehepaar Dengler veranstaltet Winter-Grill-Event im "Küferhäusle" / Weiterer Kurs im März
Schönwald. Seit sich Martin Dengler und seine Frau Tanja Versemann-Dengler nach Intervention ihrer Nachbarn dazu durchgerungen haben, das Küferhäusle in Schönwald wieder als Wochenend-Wanderwirtschaft zu öffnen, sprudeln die beiden Inhaber vor Ideen über.
Nachdem Chef Martin Dengler mit seinen Käse-Workshops Furore macht, hat er sich nun, "ganz Mann", der Leidenschaft des Grillens geöffnet. Doch hier ist er ehrlich zu sich selbst: Da gibt es bessere Lehrmeister als ihn, wenn er zu einem Winter-Grillseminar einlädt. "Werden Sie mit Hans-Peter ›TBone‹ Müller bei uns im Küferhäusle zum Winter-Grillmeister", lud er denn ein. Und "TBone" versprach denn auch "neue Ideen für die schönste Grillzeit des Jahres".
Wintergrillen ist nicht nur besonders hipp, sondern erlaubt auch ganz besondere Grill-Gimmicks, stellte man fest, wenn man dabei die Speisekarte las.
Kürzlich versammelte sich denn eine Schar von vielen Männern und zwei Frauen auf dem uralten Hof, um gemeinsam die Grills – einer sogar mit Holzkohle befeuert – anzuwerfen. Zwar herrschten weder klirrende Kälte und noch sah man tanzende Schneeflocken, doch die versprochenen kreativen und perfekt zubereiteten Grillspeisen – die gab es durchaus.
Vor dem Genuss allerdings war harte Arbeit angesagt, denn schließlich war dies ein Seminar. Zwar unter kundiger Anleitung von Müller, aber alleine mit Zuschauen war es nicht getan.
"Wie einfach es ist, auch im Winter perfekte Gerichte vom Grill zu zaubern, erfahrt ihr als Teilnehmer unseres Grillseminars", hatten die Gastgeber Dengler geworben. Etliche leckere Gänge vom Grill wurden gezaubert. Begonnen wurde mit einem fruchtigen Glühwein vom Dutch Oven, auf einem speziellen Grill. Weiter ging es mit Variationen von Focaccia und vielerlei Wurstspieße als Vorspeisen.
Gleich drei Hauptgerichte standen auf der Karte: Pizza Prosciutto, aus selbst hergestelltem Dinkelteig auf dem Grill zunächst vorgebacken, anschließend belegt und fertiggebacken. "Vernachlässigt beim Belegen den Rand nicht", kam hierbei als zarter Hinweis.
Das Schweinelendchen im Bacon-Mantel mit Schalotten- Chutney und gefüllten Champignons stellte den ersten "echten Fleischgang" dar, natürlich am Stück gegrillt und wirklich auf den Punkt gegart.
Höhepunkt war sicher das Entrecôte-Steak New York, "rückwärts gegrillt". Das bedeutet, die Steaks wurden indirekt bei niedrigen Temperaturen medium gegart und erhielten zum Schluss auf beiden Seiten eine "Hochtemperatur-Kruste"; dazu reichte man auf dem Grill zubereitete Fächerkartoffeln.
Als Anmerkung riet "TBone" den Teilnehmern beste Zutaten zu nehmen, denn Sparen wäre hier der falsche Weg. Er sei auch kein Freund des Marinierens – der Fleischgeschmack leide unter der "Pampe". Ein Rindersteak für den Grill dürfe auf gar keinen Fall zu dünn geschnitten werden, da es so nicht sauber grillfähig sei. Den weiblichen Teilnehmern des Kurses riet der Grillmeister: "Kaufen Sie ihr Entrecôte etwa drei Finger dick – bei Männern reichen zwei Finger für die perfekte Fleischmenge".
Auch die Nachspeise, Schokoküchlein mit Vanille-Rum-Soße, wurde ausschließlich auf dem Grill zubereitet. Man musste schon wirklich großen Hunger mitbringen – der eine oder andere schwächelte bereits recht früh.
Wegen der großen Nachfrage wird es am 14. oder 21. März ein weiteres Seminar geben. "TBone" und sein Kollege "Ribeye" versprechen bei diesem Kurs "Eine Wintergrillreise um die Welt". Die Speisenfolge höre sich "saugut an", sind sich Freunde des Grillens einig – obwohl die Sau dabei eher keine Rolle spielen wird.