Einen sehr engagierten Auftritt zeigen die Turner. Foto: Schwarzwälder Bote

Feier: Waldfried Sandmann bei Jubiläumsfestakt durch Kultusministerin Susanne Eisenmann verabschiedet

Einen würdigen Rahmen stellte der Festakt "50 Jahre Realschule Triberg" dar – auch für die Verabschiedung des Schulleiters Waldfried Sandmann, der die Schule nahezu zehn Jahre leitete und sie nun nahtlos in die Hände seines Stellvertreters Thomas Serazio gibt.

Triberg. Bürgermeister Gallus Strobel übernahm den Part der Begrüßung, nachdem das Schulorchester mit "Pomp and Circumstance" einen passenden Einstand abgeliefert hatte. Er hieß die oberste Dienstherrin der Lehrkräfte, Kultusministerin Susanne Eisenmann, willkommen – eine Frau, die etwas von ihrem Fach verstehe, wie er feststellte. Ebenso herzlich begrüßte er die Landtagsabgeordnete Martina Braun und Landrat Sven Hinterseh. Auch seinen Bürgermeisterkollegen, die mit ihm die Entscheidungen über die weiterführenden Schulen treffen, Jörg Frey aus Schonach und Christian Wörpel aus Schönwald, den zahlreichen Stadträten und GVV-Mitgliedern sowie der Leiterin des Schulamts, Sabine Rösler, galt sein Gruß.

Erfreut stellte Strobel fest, dass auch die Vorgänger des scheidenden Schulleiters, Herbert Kuon und Horst Herr, der Schule die Ehre erwiesen. Gekommen waren ferner die Schulleiter der Raumschaft, Oliver Kiefer vom Schwarzwald-Gymnasium, Sabine Emde von der Dom Clemente Schule Schonach und Bernhard Läufer von der Richard-Dorer-Schule Schönwald.

"Wir wissen, was wir an der Realschule haben – nicht umsonst sind zahleiche unserer städtischen Mitarbeiter dieser Schule entwachsen", betonte Strobel. Er gebe der Ministerin einen Wunsch mit auf den Weg – mindestens zehn Jahre Reformruhe.

2009 sei Waldfried Sandmann gekommen, bald habe man die Realschul-Sanierung durchgeführt, den "Bilingualen Zug" habe Sandmann eingeführt, die Schule wurde "Boris"-zertifiziert (Berufsorientierung an Realschulen) und das Ganztagangebot mit auf den Weg gebracht, das im Schuljahr 2020/2021 wohl kommen wird. "Wir haben eine tolle Schule, die ganz wichtig ist für die Infrastruktur der Region", schloss er.

"Wir fanden Triberg ganz toll", befand auch Kultusministerin Susanne Eisenmann, die in ihrer Schulzeit zehn Tage lang im Landschulheim in der Wasserfallstadt verbrachte. Ein schöner Anlass, zurückzukehren sei das Schuljubiläum, verbunden mit der Verabschiedung des Schulleiters. Der Lehrerberuf sei ein schöner Beruf, immer verbunden auch mit Kompromissbereitschaft, befand sie. Ein Jubiläum biete auch Raum zur Rückbesinnung, so sei vor nahezu genau 50 Jahren der erste Mensch auf dem Mond gelandet. Heute erlebe sie in der Realschule engagierte Lehrer und Schüler. Letztere seien selbstbewusst und selbstbestimmt, was sie befähige, als mündige Bürger zu entscheiden.

"Ich gebe ein klares Bekenntnis ab zu den Realschulen", stellte sie fest. Daher habe man diese gestärkt, um ihrer Heterogenität Rechnung zu tragen. Bildung brauche tatsächlich auch Ruhe, ebenso Beständigkeit und Verlässlichkeit. Schulen wie die RST seien maßgebliche und tragende Säulen der Bildung. In diesem Jahr liege ein besonderer Fokus auf den "MINT"-Fächern. Sie formulierte auch ein klares Bekenntnis des Landes zum Ausbau der Informatik und Digitalisierung der Schulen.

Thomas Serazio wird neuer Realschulrektor

Sandmann sei immer sehr bewusst auf internationale Begegnungen und Beziehungen eingegangen, Menschen zusammenzuführen sei ihm ein Anliegen gewesen. Rund 15 Jahre habe er Leitungsarbeit geleistet, zehn davon als Schulleiter in Triberg, seinem Nachfolger Thomas Serazio hinterlasse er ein gut bestelltes Feld.

"Weggefährten" stellten dem Schulleiter ein ebenso positives Zeugnis aus: Sein langjähriger Konrektor Thomas Serazio stellte fest, "zwei feiernswerte Ereignisse führen uns heute hier zusammen: Die RST wird 50 und unser geschätzter Schulleiter Waldfried Sandmann wird verabschiedet". Nach vielen Jahren Tätigkeit im Schuldienst, davon fast fünf als Realschulkonrektor und zehn als Realschulrektor habe dieser nun das Klassenziel erreicht und erhalte seine Versetzung – in den Ruhestand. Er selbst, so Serazio, sei stolz darauf, mit Sandmann zusammengearbeitet zu haben und künftig als Leiter eines "klasse Teams" dessen Nachfolge antreten zu dürfen.

Thomas Schwarz als Vorsitzender des Fördervereins erklärte, dass er wegen seiner drei Söhne eine besondere Beziehung zur Schule habe. Der jüngste sei sogar Lehrer an einer Realschule geworden.

Pfarrer Markus Ockert richtete den Blick in einer humorvollen Rede auf die "Wahr-Nehmung". Diese gebe die Voraussetzung dafür, dass man feststellen müsse, dass man nicht alles selbst in der Hand habe.

Rudolf Kastner als Weggefährte für die Kooperationspartner der Wirtschaft erinnerte daran, dass die Institution Schule-Wirtschaft der Arbeitgeber Baden-Württembergs seit vielen Jahren für eine erfolgreiche und gegenseitige Unterstützung stehe. Einen wichtigen Platz habe in diesem Kontext die Berufsorientierung in den Realschulen eingenommen, um jungen Menschen die Entscheidung über die Berufswahl zu erleichtern.

Die Elternbeiratsvorsitzende Simone Lorbeer zeigte auf, dass die Bindung zur Schule so weit gehe, dass ehemalige Schüler ihre eigenen Kinder an die RST bringen. Ihre Tochter Livia als Sprecherin der SMV unterstrich dies mit einer engagierten Rede. "Wir als Schüler möchten, dass unsere Schule sich selbst und ihren Idealen treu bleibt, sich weiter entwickelt und in eine erfolgreiche Zukunft steuert", erklärte sie selbstbewusst.

Das Schlusswort gehörte dem scheidenden Leiter Waldfried Sandmann. Er habe bei der Renovierung der Schule von dem damaligen Leiter des Schwarzwald-Gymnasiums, Gerhard Dessecker, einen Bauhelm überreicht bekommen, den er nun an seinen Nachfolger weiterreichte: Schulleitung und Schulentwicklung sind ein fortwährender Prozess, man kommt nie an ein Ende – entscheidend ist das Tempo", gab er Serazio mit auf den Weg.