Die "Azubis" (von links) Daniel Hollstein und Dominik Schneider (Narrenpolizist) freuen sich über ihre Aufnahme in die Zunft. Foto: Schwarzwälder Bote

Unter dem Motto "Diesmol isch alles andersch" feierte die Narrengesellschaft der

Unter dem Motto "Diesmol isch alles andersch" feierte die Narrengesellschaft der Stabhalterei Freiamt zum ersten Mal ihren närrischen Abend nicht im Hotel Bären.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Rolf Schwer und Bernhard Spanier geehrt. Der Freiamt-Chef Weissi I. zählte alle ihre Verdienste auf und bedauerte, dass Spanier künftig in der "fünften Jahreszeit" nicht mehr die Oma spielen möchte. Die Jubilare wurden mit einem Blumenstrauß und einem Gutschein beschenkt.

Triberg. Mehr als 250 bunt kostümierte Narren konnte in diesem Jahr Oberstabhalter Wolfgang Weissenberger mit dem Titel Weissi I. im Eventbereich im Gebäude der ehemaligen Firma Haugg begrüßen. Gleich zu Beginn wurden die beiden Auszubildenden Dominik Schneider und Daniel Hollstein, die ihr Probejahr bestanden hatten, in den Narrenrat aufgenommen.

Aber nicht nur die Räumlichkeiten waren total anders, sondern noch etwas, was im närrischen Publikum große Begeisterung hervorrief. "Unsere Narrengesellschaft wurde vor 152 Jahren gegründet und jetzt nehmen wir endlich die erste Narrenrätin auf", informierte der Oberstabhalter. Zum ersten Mal stand eine Frau auf der Matte, um sich zu bewerben und nach langen Beratungen hätten sich die Männer entschlossen, den Wunsch der jungen Närrin Selina Wild zu erfüllen. Doch die 18-Jährige, die seit ihrer Geburt Mitglied ist, wurde nur als "Azubine" akzeptiert und erst nach einem erfolgreichen Probejahr wird sie zur Narrenrätin befördert.

Nach dem Gutseleschlecker-Tanz begann das lustige Programm, das immer wieder mit Musikpausen unterbrochen wurde. Daniel Hollstein war für die Musik vom Band zuständig und die junge Brasserfallband sorgte für die musikalische Stimmung im Saal.

Viel Applaus gab es für die Kinder – und Jugendgruppe der Freiamt-Zunft, die wilde Tänze aufs Parkett legte. Die Frauentanzgruppe präsentierte einen temperamentvollen Tanz mit leeren Bierkästen, der heftig beklatscht und mit Zugabe-Rufen bedacht wurde.

Ein spannender Sketsch zwischen Vater und Sohn rief viel Gelächter und Beifall hervor. Der besorgte Papa wurde von Rolf Schwer gespielt und der aufmüpfige Sohn von Jürgen Schwer. Obwohl die beiden nicht miteinander verwandt sind, verstanden sie sich prächtig, wenn es darum ging, andere auf die Schippe zu nehmen. Vom Nicht-Klimawandel in Triberg ging es über wilde Tiere in Afrika bis hinauf in die große Politik, wobei weder Trump noch Erdogan, nicht einmal die eigene Kanzlerin verschont wurden. Aber zum Schluss kehrten die beiden wieder zu den einheitlichen Lichterketten in Triberg zurück, die der Bürgermeister alle bezahlen will.

Etwas später traten zwei Feministinnen auf die Bühne, die sich als harmlose Hausfrauen tarnten. Susanne Muschal und Tamara Schwer erzählten allerlei Nachteiliges über die Männer, obwohl eigentlich der neue Edeka im Mittelpunkt stehen sollte. Über die Schonacher Narrenzunft wurde am meisten gelästert, weil der Narrenrat sich weigert, Frauen in seinen Reihen zu dulden. "Eher wird es in der katholischen Kirche Priesterinnen geben, bevor in de Schone Narrenrätinnen aufgenommen werden", prophezeite Tamara Schwer. Den Abschluss bildete ein fröhliches Lied mit dem Refrain: "In Triberg isch es schee." Es wurde vorgetragen von Susanne Muschal und Petra Gilg.