Arbeiten bei Bürgerenergiesystemen zusammen (von links): Rolf Wetzel (Vorstand EWS), Jens Buchholz (Vorstand EGT AG), Manuel Maas (Gründungsgesellschafter Oxygen), Niklas Krei­fels, Florian Kaiser und Gregor Rohbogner (alle Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer Oxygen). Fotos: EGT Foto: Schwarzwälder Bote

Klimaschutz: Mit Digitalisierung zur dezentralen Bürgerenergiewende

Triberg. Die EGT AG beteiligt sich mit der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG an der Freiburger Start-up Oxygen Technologies GmbH.

Die Unternehmen wollen gemeinsam die Chancen der Digitalisierung für die Bürgerenergiewende nutzen. Im Fokus stehen intelligente Lösungen für die Eigenverbrauchsoptimierung, das Pooling von Energieerzeugungsanlagen und die Vermarktung von kleinen Strommengen auf digitalen Handelsplattformen.

Die Digitalisierung der Energiebranche nimmt Fahrt auf und ermöglicht neue Perspektiven für die Bürgerenergiewende. Vor diesem Hintergrund sind EGT und EWS eine Beteiligung mit Oxygen Technologies eingegangen.

Das Freiburger Startup-Unternehmen gründete sich aus dem Fraunhofer ISE und der Universität Freiburg, Lehrstuhl für Informatik. Es bietet sowohl für die Eigenverbrauchsoptimierung als auch für die komplexen energiewirtschaftlichen und technischen Prozesse bei der Vermarktung von Strom aus dezentralen Kleinanlagen Lösungen in Form von Steuerungssoftware und digitalen Handelsplattformen.

"Mit der Beteiligung an Oxygen Technologies macht die EGT einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung", so Rudolf Kastner, Vorstandsvorsitzender der EGT AG. "Wichtig ist uns, am Ende mehr Klimaschutz umzusetzen und zugleich die Beteiligung von möglichst vielen Bürgern zu erreichen. Auch eine sichere Versorgung und ein sensibler Umgang mit den erhobenen Daten sind für uns von besonderer Bedeutung."

42 Prozent der installierten Leistung zur Stromerzeugung aus regenerativen Erzeu-gungsanlagen waren 2016 im Besitz von Privatpersonen und Landwirten – mehr als eineinhalb Millionen kleine Bürgerkraftwerke produzieren Ökostrom und speisen diesen ins Netz ein. Vergütet werden diese Anlagen zumeist nach dem EEG. Ab 2021 fallen nach 20 Jahren die ersten Anlagen aus der EEG-Förderung mit der Folge, dass auch Kleinanlagenbesitzer diesen Strom in Zukunft selbst vermarkten oder speichern und verbrauchen müssen. Dafür werden Lösungen benötigt, die die EGT gemeinsam mit EWS und Oxygen entwickelt. Damit wird es für die Kunden möglich, einerseits ihre Erzeugungsanlagen auch nach Auslaufen der Förderung durch das EEG sinnvoll weiter zu betreiben und sich andererseits in Zukunft noch stärker als Akteure im Rahmen der Energieversorgung einzubringen.

"Wir beleuchten im Anwendungsfeld Energie genau die komplexen energiewirtschaftlichen und -technischen Prozesse und lassen dort die Informatik zum Einsatz kommen, wo sie Nutzen stiftet", so Gregor Rohbogner, Geschäftsführer der Oxygen Technologies. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Baustein für den Aufbau einer vollständigen, effizienten sowie dezentralen Energieversorgung auf Basis der Erneuerbaren Energien. Die EGT nutzt ihre Chancen und Möglichkeiten, um gemeinsam mit ihren Kunden und Partnern die Bürgerenergiewende voran zu treiben.

Bereits jetzt arbeiten EGT, EWS und Oxygen Technologies in einem gemeinsamen Modellprojekt für intelligente Bürgerenergiesysteme in Schönau zusammen. In einem Feldtest werden ökologische Erzeugungsanlagen und umweltfreundliche Batteriespei-cher über eine Steuerungshardware geregelt und die so bereitgestellten Strommengen über die digitale Plattform von Oxygen Technologies gehandelt.