Abstecher bei Freunden auf dem Weg nach Südfrankreich
Clemens Hillebrand, der Künstler aus Köln, der für die Stadtkirche in Triberg und die Kirchen in Nußbach und Gremmelsbach Kunstwerke geschaffen hat, besuchte wieder einmal die Orte, die er vor Jahren kennengelernt hatte und sie seither liebt.
Triberg-Gremmelsbach. Zwar war er auf dem Weg vom Rhein nach Südfrankreich, aber den Abstecher für eine Pause in die Schwarzwaldgemeinden gönnte er sich, besuchte eine befreundete Familie – und malte ein Bild: von der Althornberger Höhe aus den Blick auf den nördlichen Schwarzwald mit der Silhouette vom Nilkopf bis zum Reiherskopf und zur Rheinebene bei Straßburg.
Für Gelegenheiten zum Malen führt er immer den Farbkasten und den Malblock mit. Glück hatte er auch mit dem Wetter und der Fernsicht. In eineinhalb Stunden war das Kunstwerk vollendet, und dann blieb beim Abendessen ausgiebig Zeit für Unterhaltung. Gern erzählt er von seinem Schaffen, früher und heute.
Am Anfang seines künstlerischen Weges stand die kirchliche Kunst, ganz im Geiste seines Vaters Elmar, der Steinbildhauer war. Er besuchte auch für kurze Zeit die Kunstakademie, aber dort erfuhr er nicht, was er eigentlich wollte und brauchte, brach das Studium ab und arbeitete nach eigenen Vorstellungen.
Komplizierte Technik
Die komplizierte Technik der Glasmalerei erklärte er ausführlich, das Material und die Vorgehensweise: ein Risiko jedes Mal, weil die hohen Brenntemperaturen mitunter eine unberechenbare Wirkung zeigen, das heißt, das Bild kann am Ende anders aussehen, als es sich der Künstler vorgestellt hat. Mit Auftraggebern, Pfarrern, Architekten hat er eigene Erfahrungen gemacht, ihre Vorstellungen eines Gemäldes stimmten nicht immer von Anfang an mit den Seinigen überein.
Dann musste verhandelt werden, aber es gelang jeweils, einen Kompromiss zu finden. Zurzeit ist es nicht die kirchliche Kunst allein, er malt auch kleinflächige Bilder profanen Inhalts, ein Beispiel zeigt er auf dem Laptop. Auf Wunsch eines Auftraggebers sollte er Gläser für Fenster mit dem Thema "Die vier Elemente" gestalten. In der Ausformung der Motive hatte er Freiheit. Sehr originell ließ er zum Beispiel das Feuer aus dem Maul eines Drachens aufsteigen.
Im Augenblick beschäftigt Hillebrand eine Arbeit, die mit praktischer Malerei nichts zu tun hat, aber zeitlich sehr aufwendig ist: er dokumentiert das Werk seines Vaters, über 1000 Fotos seiner Gemälde und steinernen Kunstwerke hat er schon zusammengetragen. Er tut es aus Pietät dem Vater gegenüber, der ihn an Exkursionen mit Studenten nach Italien, in die Toskana nach Florenz und Rom mitnahm, und so sein Interesse an der Kunst weckte und seine künstlerische Begabung förderte.