Die AfD blieb weg, die Antifa kam trotzdem nach Triberg. Friedlich. Foto: Eich

Trotz Absage von AfD-Veranstaltung kommen Antifaschisten mit Infostand in Stadt. Friedlicher Protest.

Triberg - Die AfD blieb fern, die Antifa zeigte trotzdem Präsenz: Am Samstag haben mehrere Mitglieder des Offenen Antifaschistische Treffen VS (OATVS) einen Infostand abgehalten und für reichlich Diskussionen gesorgt.

Einer der Gründe, warum die Antifaschisten trotz der Absage der Aufstellungsversammlung der Alternative für Deutschland (AfD) für die Bundestagswahl - die ursprünglich über das Wochenende im Kurhaus tagen wollte - nach Triberg kam, dürften die Äußerungen von Bürgermeisters Gallus Strobel gewesen sein. Dieser sprach gegenüber unserer Zeitung davon, dass er "nicht böse" sei, wenn "die kriminellen Antifa-Leute" nun nicht nach Triberg kommen würden. Das Zitat griff man auf und spannte auf dem Marktplatz ein Banner: "Hier ist die 'kriminelle Antifa' ".

"Mit Überzeugung gegen völkische Meinungsmache"

Zwischen Marktständen und Touristenschwärmen verteilten die OATVS-Mitglieder Infomaterialien, bedruckten Taschen und T-Shirts. Im Vordergrund stand dabei der Protest gegen die rechtspopulistische Partei. "Wir wollen mit Überzeugung gegen die völkische Meinungsmache stehen", äußerte sich eine Frau zu den Gründen, warum man in Triberg dennoch Präsenz zeigte. Die AfD versuche jene "zu fangen, die am Rande der Gesellschaft stehen", dabei sei die Partei "absolut unsozial". Man wolle sich aktiv mit der Politik auseinander setzen und nicht nur bei den Wahlen ein Kreuz setzen.

Antifaschisten sorgen für Aufsehen

Das Auftreten der Antifaschisten sorgte durchaus für Aufsehen im sonst beschaulichen Triberg. Einige Bürger ließen sich auf Diskussionen ein und blickten neugierig auf das Infomaterial. Sie äußerten jedoch auch harsche Kritik an jenen Tätern, die ihren Protest gegen die AfD-Veranstaltung mit Schmierereien am Kurhaus und dem Bahnhof zum Ausdruck brachten. "Wer hat das denn gemacht? Das ist kriminell", zog ein Mann eine Verbindung von den bislang unbekannten Schmierern zur Antifa. Dieser Protest sei "mutwillige Zerstörung, dabei waren die Gemeinderäte doch gegen die Veranstaltung". Abgesehen von den durchaus lautstarken Diskussionen blieb es rund um den Infostand jedoch ruhig.