Das Tanzorchester Metropol begeistert im Triberger Kurhaus mit Musik der Zeiten zwischen den Weltkriegen, den wilden 1920er und 1930er Jahren. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Jubiläumsball im Triberger Kurhaus anlässlich des 50. Geburtstags der Jugendmusikschule

50 Jahre ist sie alt, die Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen. Und noch immer zieht sie weitere Kreise. Selbst Rentner nutzen das Know-how der Musiklehrer mittlerweile, um sich musikalisch weiter zu bilden, ein Instrument zu lernen oder die Singstimme zu fördern.

Triberg. "Wir haben schon einige Veranstaltungen durchgeführt, um das Jubiläum würdig zu feiern", betonte Musikschulleiter Bernd Rimbrecht zur Begrüßung der Gäste zum Jubiläumsball im "Ballsaal" des Triberger Kurhauses. Denn sie hatten sich schon etwas einfallen lassen – und mit dem Tanzorchester Metropol die Tanz- und Ballsaalromantik der Goldenen Zwanziger und die Wilden Dreißiger Jahre aufleben lassen. Dieses Tanzorchester ist eine Ballung der Jugendmusikschul-Kompetenz auf engstem Raum mit 15 begeisternden Musikern, die sich dem Bigband-Sound der wilden Zeiten zwischen den Weltkriegen verschrieben haben.

Viel einfallen lassen hatten sich jedoch nicht nur die Verantwortlichen, die neben dem Tanz auch das leibliche Wohl der Gäste im Sinn hatten – mit einem leckeren Menü, das kaum Wünsche offen ließ.

Doch zunächst beantworteten die Musiker um Oliver Albrecht eine drängende Frage, nämlich die, weshalb sie überhaupt da sind: "Wir machen Musik" – mit diesem Titel, den einst Ilse Werner intonierte. Zwar blieb der Bart dran und auch der Hut saß danach noch, doch immerhin war die Richtung vorgegeben.

Im verhältnismäßig kühlen Saal wurde es langsam warm, weil sich die Körper der Tanzenden erhitzten in den heißen Rhythmen der Musik. Gekonnt führte Monika Hehl durch das Programm. Sie ließ auch bei vielen Titeln ihre wunderbare Sopranstimme erklingen.

"Das Buffet wird erst dann eröffnet, wenn sie mindestens eine Dreiviertelstunde getanzt haben", hatte der Musikschulleiter lächelnd angedroht – doch das machte den Gästen wenig Sorgen. Walzer, Foxtrott, Paso Doble lockten auf die großzügig bemessene Tanzfläche. Und wie dann zu erfahren war, sei die Frage aufgekommen, wann er denn endlich kommt – der erste Tango. Und er kam – mit "es war einmal ein Musikus".

Begeistert wurde diese Musik aufgenommen und man konnte einige Tänzerinnen und Tänzer bewundern, die nahe am Turniertanz sind. Passend zum Musikstil hatten sich einige Besucher gekleidet – da waren neben aktuellen Ballkleidern auch die berühmten Charleston-Outfits zu sehen, bei den Herren waren teils Zylinder und Frack oder auch Schiebermütze mit Hosenträgern angesagt. Doch irgendwann ist auch Schluss – und da hieß es dann: "Sag zum Abschied leise Servus".

Am Rande war zu erfahren, dass dem Tanzorchester am Silvesterabend ein ganz besonderes Ereignis bevorsteht: Es tritt in Berlin auf bei der "Gesellschaft für Mondäne Unterhaltung" und bietet eine "Hommage an das Nachtleben der Zwanziger Jahre" im Wintergarten in der Potsdamer Straße.