Gemeinsam gehen Paul Graf La Rosée von der Onkologie des Schwarzwald-Baar-Klinikums und Privatdozent Thomas Widmann gegen die Schwäche der Patienten vor. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Kooperation: Sc hwarzwald-Baar und Asklepius legen Broschüre auf

Es ist nur eine kleine Broschüre - und dennoch stellt diese eine kleine Sensation dar. Denn - sie entstand aus zwei Welten.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Sprecher des Onkologischen Schwerpunkts im Schwarzwald-Baar-Klinikum, Paul Graf La Rosée und Privatdozent Thomas Widmann zeichnen gemeinsam mit ihren Physiotherapeuten dafür verantwortlich.

"Wir mussten immer wieder feststellen, dass Patienten, die direkt aus der Akutklinik zu uns kommen, soweit geschwächt waren, dass es lange dauerte, bis unsere Therapeuten sie so weit hatten, dass man ernsthafte Übungen mit ihnen durchführen konnten", nannte der ärztliche Leiter der Triberger Asklepiosklinik Hintergründe. Mehr per Zufall habe er mit dem Sprecher des Onkologischen Schwerpunkts Schwarzwald-Baar-Heuberg darüber gesprochen. Dieser stellte fest, dass dies tatsächlich so sei. "Viele Patienten, die bei uns eine Langzeit-Behandlung erfahren, liegen viel im Bett, obwohl dies eigentlich nicht nötig wäre", zeigte der Krebsspezialist auf. Die Patienten litten recht häufig unter den Nebenwirkungen, und dadurch, dass sie durch das lange Liegen sowieso geschwächt seien, werde dies noch verstärkt. Doch was dagegen tun?

Gemeinsam vier Übungen gemacht

Gemeinsam fanden diverse Workshops mit Ärzten und "Physios" beider Kliniken statt, man schaute sich dabei gegenseitig ab, was man machen könnte. Heraus kamen letztendlich vier ganz einfache Übungen, die normalerweise von Jedermann durchgeführt werden können - die aber dafür sorgen, dass die Patienten wesentlich besser dran seien als ohne diese.

Bessere Prognosen und Muskelkraft

Als positive Effekte der Bewegungstherapien seien deutlich verbesserte Prognosen und eine höhere Wahrscheinlichkeit, krankheitsfrei zu bleiben nur die Spitze des Eisbergs. Muskelkraft und aerobe Ausdauer würden verbessert, das so genannte Fatigue-Syndrom, das mit Erschöpfung und Müdigkeit einhergeht, werde deutlich vermindert, die Gedächtnisleistung ebenso erhöht wie depressive Symptome reduziert. Dies alles wirke sich hervorragend aus auf die Zeit nach der Akutklinik, vor allem auf die Zeit der Rehabilitation.

Sowohl im Schwarzwald-Baar -Klinikum als auch in der Asklepiosklinik sind die Broschüren erhältlich. "Wir arbeiten sehr intensiv mit der Asklepios-Klinik zusammen und stellen immer wieder fest, dass hier in Sachen Rehabilitation ausgezeichnete Arbeit geleistet wird", erklärte der Akutmediziner gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Und er zeigte sich hoch interessiert auch daran, was Widmann vor vier Jahren installiert hatte, den am 22. September zum vierten Mal stattfindenden "Wasserfalllauf" sowohl für Sportler als auch Patienten. Diesen Lauf setzen Widmann und die Klinik geschickt ein in das Konzept der Klinik, das "Bewegung nach Krebs" ganz hoch ansiedelt