Foto: © Andrey Kuzmin – Fotolia.com Foto: Schwarzwälder Bote

Gebühren in Lockdown entfallen teilweise / Zusatzbeiträge deutlich erhöht /Vorschläge der Verwaltung angenommen

Für 114 Kinder ist die Kindertagesstätte St. Antonius in Schönwald derzeit ausgelegt, die Auslastung sei gut, nur bei den Krippenplätzen stehen noch einige zur Verfügung, so Kindergartenleiterin Gabi Hirt in jüngster Gemeinderatssitzung.

Schönwald. Stolz sei sie auf die Waldgruppe, bei der von Beginn an praktisch alle Plätze belegt waren. Alljährlich kurz vor den Ferien geht es um die Elternbeiträge – die werden auch in Schönwald in Anlehnung an die Empfehlung des Gemeindetags Baden-Württemberg in aller Regel um 1,9 Prozent steigen.

Gebühren im "Lockdown"

Doch zunächst ging es darum, wie die Zeiten des "Lockdowns" in dieser Hinsicht behandelt werden sollen. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für den Vorschlag der Gemeindeverwaltung aus: Der erste Monat der Schließung ab dem 16. März wird nur zur Hälfte abgerechnet, die Notbetreuung (ab dem 27. April) wird nach Anmeldung berechnet. Da ab dem 25. Mai bis zur Komplett-Eröffnung ein rollierendes System mit acht Tagen à 4,5 Stunden zur Verfügung stand, soll der Juni mit 20 Prozent berechnet werden – die Monate April und Juni seien außer der Notbetreuung gebührenfrei – so auch die Ansicht der Ratsmitglieder.

Mitfinanzierung erhöhen

Wie bereits geschildert, sollen die Beiträge im Allgemeinen um 1,9 Prozent steigen. "Angestrebt ist immer eine Mitfinanzierung von rund 20 Prozent, wir liegen derzeit bei etwa 13 Prozent", nannte Bürgermeister Christian Wörpel allgemeine Zahlen. Ausnahme seien die Beiträge für "U3-Kinder" von einem bis drei Jahren sowie die null- bis einjährigen Kinder. Diese bleiben von der allgemeinen Empfehlung aber ausgenommen, ebenso die Platzsharing-Plätze für ebendiese Kinder. "Wenn wir hier ebenfalls diese 1,9 Prozent aufschlagen, klafft die Schere zwischen der Empfehlung des Gemeindetags und unseren Beiträgen immer weiter auseinander."

Hier sollten die Beiträge um rund vier Prozent steigen für die Ein- bis Dreijährigen, was neue Beiträge von 423 Euro bei Ein-Kind-Familien bedeute, für Zwei-Kind-Familien 313 (bei drei Kindern 212 und bei vieren 85) Euro. Bei unter Einjährigen halte man sich dagegen vollumfänglich an die Empfehlung 480, 356, 243 und 96 Euro – erstens habe man in diesem Altersbereich noch nie Kinder gehabt, zweitens seien diese Beiträge durch einen deutlich höheren Aufwand gerechtfertigt. Zudem handhabten dies auch die Kommunen im Umfeld so.

Glättung der Beiträge

Adalbert Oehler (CDU) schlug, zur Vermeidung weiterer Entfernung von den Empfehlungen, vor, die "krummen" Beträge bei den unter Dreijährigen auf 425, 315, und 215 Euro zu "glätten", was mit zwei Gegenstimmen angenommen wurde.

Ebenfalls deutlich angehoben wurden die Zusatzbeiträge für die Ganztagsbetreuung. Bei der Bedarfserhebung wurden alle Familien angeschrieben, die betroffen sein könnten. Die stolze Zahl von fast 73 Prozent, das entspricht 99 Bögen, wurden zurück gesendet. Hierbei konnten fast 60 Prozent mit den 28 Schließtagen leben, knapp 17 Prozent wären sogar mit 30 Tagen einverstanden. Lediglich drei Antworten lauteten "überhaupt nicht vereinbar mit dem Job", 21 sagten nichts dazu.

Öffnungszeiten bestätigt

Die derzeitigen Regel-Öffnungszeiten von 7.15 bis 13.45 Uhr scheinen für die Mehrheit der Eltern in Ordnung zu sein, auch für die beiden Tage der Ganztagsbetreuung, Dienstag und Mittwoch, scheinen zu passen, zweimal wurde jedoch der Wunsch geäußert, dass für die Waldgruppe in der gesamten Woche eine Ganztagsbetreuung angeboten werden sollte.

Der Gemeinderat lehnte sich bei seinen Beschlüssen, mit der genannten Ausnahme, nahezu komplett an die vorgegebenen Lösungsvorschläge an.