Bianca Mey hatte ihren ersten großen Auftritt als Schulleiterin der Grundschule Triberg im Kurhaus, wo sie die Einschulung der ABC-Schützen leitete. In der Gemeinderatssitzung Anfang Oktober stellt sie sich dem Gremium vor. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Bianca Mey ist neue Leiterin der Grundschule Triberg

Triberg. Bianca Mey ist so neu an der Grundschule Triberg, dass sie den ABC-Schützen des laufenden Jahres bei deren Einschulung verriet, dass sie mindestens genauso viel Bauchkribbeln wie die Jungen und Mädchen habe, obwohl sie schon viel Erfahrung als Schulleiterin besitze.

Im Grunde war es für sie die zweite Einschulung des Schuljahres, da die Schulferien in Nordrhein-Westfalen schon Mitte August zu Ende waren. Seit Schuljahresbeginn ist sie nun die neue Schulleiterin der Triberger Grundschule.

Zuvor war sie an der Grundschule Südlengerheide in der Stadt Bünde im Kreis Herford – mit mehr als 47 000 Einwohnern rund zehn Mal so groß wie Triberg. Den Schwarzwald allerdings kennt sie schon lange, weil sie öfter ihren Urlaub hier verbrachte. "Es gefällt mir hier auch landschaftlich sehr gut", stellte sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten fest. Es sei nicht ganz leicht gewesen, als Leiterin der Grundschule nach Baden-Württemberg zu kommen, erzählte sie, auch wenn dies der Liebe wegen zustande kam. Denn bei einem Wechsel außerhalb des Bundeslandes ist das für Landesbeamte daran gebunden, dass man einen Ämtertausch zustandebringt. "Ich bin hier wirklich sehr nett empfangen worden", strahlte sie.

Starker Zusammenhalt

Die 48-Jährige wurde in Bünde geboren, ging dort auch zur Schule. An der Universität Bielefeld studierte sie Deutsch, Mathematik und Sport, das Referendariat machte sie an "ihrer" Grundschule in Ennigloh. Nach dem Referendariat unterrichtete sie an mehreren Schulen, bis sie "heimkehrte" nach Bünde. Zwei mittlerweile erwachsene Söhne hat sie – einer studiert, der Jüngere absolviert eine Ausbildung.

Seit wenigen Tagen nun leitet sie die Schule mit mehr als 100 Schülern im frisch renovierten Schulhaus. Ihre vorherige Schule sei mit der neuen durchaus vergleichbar gewesen. Es gebe einen unheimlich starken Zusammenhalt im Kollegium, so Mey. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung funktioniere vorzüglich. In ihrem ersten Jahr wolle sie diese vertiefen, vor allem mit Werner Breig, der für die Schule direkt zuständig sei. Sicher könne man einiges verbessern, beispielsweise die Ganztagsschule noch optimieren. Und natürlich die digitale Ausstattung. "Ich bin sehr technikaffin", betonte sie.

Doch das Wichtigste seien selbstverständlich die Kinder – "sie lernen vor allem die Kernkompetenzen Schreiben, Lesen und Rechnen", erklärte die Schulleiterin. Sie habe einen ganzheitlichen Blick auf die Schüler, die Arbeit im Team sei ihr wichtig. "Ich mag dörfliche Strukturen", betonte sie. Sie wollte immer gerne Schulleiterin werden, sagte sie. "Ich organisiere und plane gerne", nannte sie Gründe. Sie finde es gut, Einfluss zu nehmen, weil die eigene Stimme dann mehrere erreiche. Das sei in einer leitenden Position leichter.

Die neue Schulleiterin wohnt seit Ende Juli mit ihrem Lebensgefährten in Villingen. Und sie gesteht, dass sie vor dem Winter etwas Respekt habe.