Die Zahl der Triberger sinkt im zehnten Jahr in Folge, aber nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Hauptgrund sind ein starker Zuzug von Ausländern in die Wasserfallstadt. Foto: Archiv

Bevölkerungsschwund in Triberg durch Zuzug ausländischer Mitbürger fast gestoppt. Geringe Anzahl an Asylbewerbern.

Triberg - Baden-Württemberg verzeichnet durch Zuwanderung seit 2002 das stärkste Bevölkerungswachstum, aber an Triberg geht der Trend nach wie vor vorbei. Das belegen die neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes.

Demnach zählt die Zahl der Triberger zum Stichtag 31. Dezember 2012 genau 4778, fünf Personen weniger als im Vorjahr. Damit ging die Zahl der Einwohner im zehnten Jahr in Folge zurück.

Die Statistik hat aber auch gute Nachrichten parat. So hat sich das Tempo, in dem Tribergs Bevölkerung schwindet, deutlich verlangsamt. Wurde 2009 ein Schwund von 3,2 Prozent gegenüber 2008 registriert, waren es 2011 und 2012 nur jeweils 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Ursache für das Phänomen sind nicht steigende Geburtenzahlen, sondern ein deutlicher Zuwachs an Ausländern. So wurde 2012 ein Plus von 4,9 Prozent an Ausländern registriert, 2011 waren es sogar 16,1 Prozent. Aktuell hat Triberg einen Ausländeranteil von 11,1 Prozent, dem höchsten Wert in den vergangenen 15 Jahren, aber immer noch unter dem Landesdurchschnitt von knapp über zwölf Prozent. Somit sind in den vergangenen beiden Jahren rund 100 Menschen mit ausländischem Pass nach Triberg gezogen.

Aktuell leben in der Wasserfallstadt 531 Ausländer. Die höchste Zahl an Ausländern wurde 1974 registriert, damals lebten 851 Einwohner mit ausländischem Pass in Triberg, insgesamt zählte die Stadt damals 7494 Menschen.

Derzeit gibt es in Triberg eine Asylbewerberin

Im Vergleich zu den anderen Gemeinden im Landkreis Schwarzwald-Baar ist in Triberg die Zahl der Asylbewerber sehr gering, wie Hauptamtsleiterin Barbara Duffner gestern auf Anfrage des Schwarzwälder Boten berichtet. Derzeit lebt in Triberg nur eine einzige Asylbewerberin, während in St. Georgen beispielsweise rund 60 Tamilien wohnen. "Das liegt daran, dass wir vor Ort keine geeigneten Sammelunterkünfte haben", so Duffner. Sie rechnet aber damit, dass Triberg in den kommenden Monaten vom Landratsamt neue Asylbewerber zugewiesen bekommt, "wir rechnen mit etwa drei bis vier Personen".

Zurück zur Statistik. Die sagt auch etwas über die Altersstruktur aus. Und die zeigt ungebremst nach oben. So ist der durchschnittliche Triberger 44,1 Jahre alt, die durchschnittliche Tribergerin 47,6 Jahre.

Das Statistische Landesamt wagt auch einen Blick in die Zukunft, natürlich auf Basis der Zahlen der vergangenen Jahre und der allgemeinen demografischen Entwicklung. So wird für das Jahr 2020 eine Bevölkerungszahl von 4620 Personen vorausgesagt, für 2030 sollen es 4380 sein. Stark ansteigen wird dabei die Altersgruppe der 60- bis 85-Jährigen. In Triberg werden also immer weniger Menschen leben, die dafür älter werden. Es sei denn, der Trend kehrt sich doch noch mal um. Das wird die Zukunft zeigen.