Mit zwei Pflanzkübeln, zwei Sitzbänken und einem hölzernen Eichhörnchen bestückte Bauhofleiter ­Hubert Kienzler gleich gestern Vormittag die Fläche im oberen Teil des Triberger Marktplatzes, der dadurch aufgewertet werden soll. Sechs Parkplätze fallen dafür versuchsweise weg. Foto: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Durchfahrt auf Prüfstand / Parkdauer auf halbe Stunde begrenzt

Von Michael Kienzler

Triberg. Wird der Marktplatz längerfristig zur autofreien Zone? Das kann sich Bürgermeister Gallus Strobel zwar nicht vorstellen, dennoch gibt es Bestrebungen die zentrale Fläche verkehrstechnisch zu beruhigen, die Durchfahrt zu streichen und so optisch dem bereits bestehenden Boulevard anzugleichen.Bereits im kommenden Jahr soll der Boulevard zunächst nach oben bis zum Ende des Schwarzwaldmuseums weitergeführt werden. "Es sieht ganz gut aus, dass das klappt, aber ist nicht ganz einfach, weil die Brücke über die Gutach verbreitert und auch das Fundament saniert werden muss", informierte Strobel. Das habe Verzögerungen mit sich gebracht, aber die Maßnahme sei bereits finanziert.

In der Sitzung am Mittwoch ging es nun um den dritten Bauabschnitt, der den Marktplatz betrifft. Dieser, so heißt es in der Sitzungsvorlage, biete spätestens seit der attraktiven Boulevardgestaltung keine Aufenthaltsatmosphäre mehr und werde als Verweilort nicht mehr wahrgenommen. Dies habe zur Folge, dass die Verbindung Boulevard-Marktplatz-untere Mittelstadt unattraktiv und wenig einladend sei. Grund sei unter anderem der Durchgangsverkehr.

Nun will die Stadt versuchen, durch die Streichung von sechs, zur Straßenseite liegenden Parkplätzen, versuchsweise eine einladende Optik und Ruhezone mittels Pflanzkübeln, Bänken und einem hölzernen Eichhörnchen herzustellen. Bereits gestern wurde dies durch Bauhofmitarbeiter umgesetzt. Vorgesehen ist, die Durchfahrt auf dem Marktplatz aufzugeben und Zu- sowie Abfahrten jeweils getrennt von oben und unten zu ermöglichen.

Auch sollen die beiden bereits bestehenden Infotafeln ans Rathaus gerückt werden, um eine optische Verbesserung zu erzielen.

Klaus Wangler (CDU) begrüßte grundsätzlich die Fortführung des Boulevards und eine Neugestaltung des Marktplatzes. "Es besteht aber kein Bedarf, kurzfristig die Parkflächen wegfallen zu lassen, diese werden momentan gebraucht". Die CDU wolle erst die Gesamtplanung des Marktplatzes abwarten. Auch Klaus Nagel (FWV) wollte erst das Gesamtkonzept sehen. Susanne Muschal (SPD) plädierte für die Testphase. Entgegen der Vorlage schlug Strobel einen Kompromiss vor, den Versuch lediglich bis zum ersten Schnee laufen zu lassen.

Umgesetzt wird auch die Parkdauer von einer halben Stunde. Inhaber der Bürger- Parkplakette können weiterhin eine Stunde parken. Die 30-Minuten-Regelung komme der Bevölkerung entgegen, prophezeite Strobel. Quasi mehr Plätze für die Einheimischen, weil die Touristen ins Parkhaus ausweichen.

In Sachen Kurzzeitparkregelung sprach sich Wangler zwar für die Parkdauer von einer halben Stunde aus, plädierte aber dafür, eine Übertretung großzügig zu handhaben und eine Stunde zu gewähren, da oft Arztbesuche eben länger als 30 Minuten dauern würden. Andere Gemeinderäte äußerten sich ähnlich.

Friedhelm Weber (SPD) erinnerte daran, dass Triberg als Einkaufsstadt gelten wolle und forderte, auf Parkgebühren in der Versuchsphase ganz zu verzichten, um die finanziellen Ausfälle zu prüfen. Einen höheren "Parkdruck" auf den Marktplatz befürchtete Strobel hierauf. Schließlich stimmte die Mehrheit des Gremiums der Testphase bis zum ersten Schnee zu.