Kronenlichtspiele: Ein Politthriller nach Georg Friedrich Händel
Triberg. Die Kronenlichtspiele Triberg präsentieren am Samstag, 29. Februar, live aus der Met Opera "Agripina" von Georg Friedrich Händel, ein Politthriller aus dem antiken Rom. Von ihrem Gatten, Kaiser Claudius, heißt es, er sei bei der Rückkehr von seinem Britannien-Feldzug im Meer ertrunken. Agrippina will jetzt ihren Sohn Nero auf dem römischen Thron sehen. Nun gilt es, Intrigen zu spinnen. Doch die Geliebte des Feldherrn Ottone, Poppea, versucht dieses zu verhindern.
Für die Aufnahme dieses hochpolitischen Werks in den Spielplan der Met hätte es keinen besseren Zeitpunkt geben können. Harry Bicket, der die Aufführungen dirigiert, weiß, warum "Agrippina" seit Händels Zeiten nichts an politischer Relevanz eingebüßt hat: "Selbst im frühen 18. Jahrhundert wurde das Werk als nur schlecht getarnte Satire auf die venezianische Politik verstanden. Daran, dass Menschen mit Lügen an die Macht kommen und noch mehr lügen, um an der Macht zu bleiben, hat sich bis heute nichts geändert."
Neben politischer Satire bringt "Agrippina‹ aber auch hörenswerte Barockmusik und ein Wiedersehen mit der wunderbaren Joyce DiDonato. Allein ihretwegen lohnt sich der Kinobesuch: "Man sollte sich diese Oper wegen Joyce DiDonatos vollendet heuchlerischer "Agrippina" nicht entgehen lassen", konstatiert die Financial Times: "DiDonato ist kämpferisch in der Durchsetzung von Agrippinas Willen, verführerisch darin, andere dazu zu bringen, ihre Befehle auszuführen, und stürmisch in ihrer stimmlichen Brillanz."
"Ein teuflisches Vergnügen", jubelte auch die New York Times nach der New Yorker Premiere. "Händel starb vor über 250 Jahren. An der Met scheint er jedoch lebendiger denn je."
Beginn ist um 19 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Gesungen wird in Italienisch mit deutschen Untertiteln. Das Kinoteam hält wie gewohnt Snacks und Getränke bereit.
Weitere Informationen: www.kronenlichtspiele.de