Triathlon: Andreas Simon, Marc Faustmann und Benjamin Barerra beim "längsten Tag des Jahres" in Frankfurt.
3,8 Kilometer Schwimmen im Langener Waldsee, danach 180 Kilometer Radfahren durch das Frankfurter Umland und dann zum Ende ein 42.195 Kilometer Marathon ins Ziel am Frankfurter Römernberg.
Dieser "eisenharten Herausforderung" haben sich Andreas Simon, Marc Faustmann - beide aus Gammertingen - und Benjamin Barerra aus Balingen gestellt. Die gute Nachricht vorneweg, alle drei haben nach dieser Strapaze für Körper und Geist das Ziel erreicht und waren dementsprechend glücklich.
Hier gibt es ein tolles Video bei Youtube:
Andreas Simon wohnt in Gammertingen und betreibt den Ausdauersport seit 1990. Über einen in Gammertingen im Amtsblatt ausgeschriebenen kleinen Wintertriathlo ist er zu diesem Sport gekommen. Von 1990 bis 1996 hat Andreas Simon die Sportart Triathlon intensiv betrieben und war in dieser Zeit auch schon zweimal beim Ironman in Roth am Start.
Zwischen 1997 und 2012 hatte er nur ab und zu kleine Wettkämpfe bestritten und wenig trainiert. Sein Comeback feierte er 2013, nun konnte er wieder mehr Zeit fürs Training aufwenden. Mit Marc Faustmann hatte er einen tollen Freund und Trainingspartner gefunden, mit dem er wieder viel Freude beim gemeinsamen Trainieren verspürte.
"Das schönste war für mich, der ganze Prozess an sich, also von der Idee beim Ironman Frankfurt zu starten, über die vielen Trainingsstunden vom 1. Oktober 2017 bis zum 8. Juli 2018 - insgesamt zirka 570 Stunden - hinweg um dann schlussendlich am Höhepunkt den ganzen Wettkampftag zu genießen", so Simon.
Bis auf die letzten 20 Laufkilometer sei es ein besonderes Erlebnis gewesen, sagt der Erfahrenste des Zollern-Trios mit einem Augenzwinkern und mit dem emotionalen Höhepunkt dem Zieleinlauf am Frankfurter Römer. "Ich hatte fast schon Tränen in den Augen, als wir alle drei gefinished hatten. Es ist für mich einfach ein tolles und besonderes sportliches Abenteuer gewesen, nochmals nach 20 Jahren diese Herausforderung anzunehmen", erzählt Simon.
Für Marc Faustmann war es ähnlich. 2013 war er durch Andreas Simon zum Triathlon gekommen und hatte schnell daran Gefallen gefunden die drei Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen zu absolvieren.
Der schönste Triathlon bisher war für den zweiten Gammertinger in Immenstadt, der Allgäu Triathlon. "Sehr anspruchsvolle Strecken, super Stimmung der Zuschauer und ein riesen Büffet im Ziel", schwärmt Marc Faustmann.
Vergangenes Jahr hatte das Trio beschlossen den Ironman in Frankfurt zu bestreiten. Neun Monate Vorbereitungszeit, harte Arbeit und viel Ausdauer hätten jedem viel abverlangt. "Frankfurt war Gänsehaut-Feeling pur vom Schwimmen übers Radeln bis hin zum Laufen", so Faustmann.
Das schönste sei natürlich der Zieleinlauf gewesen: "Die ganze Anstrengung und der Druck fallen beim Überqueren der Ziellinie von einem ab."
Auch für Benjamin Barrera war der Ironman bisher die größte sportliche Herausforderung. Ausdauersport betreibt der Balinger schon seit vielen Jahren und ist über das Laufen und Radfahren zum Triathlon gekommen.
Über die Jahre setzte er sich immer wieder neue Herausforderungen und somit wurden die Distanzen länger. "Vor einer Langdistanz im Triathlon hatte ich jedoch immer sehr großen Respekt. In unserer Dreiergruppe beschlossen wir im Oktober 2017, dass wir uns für den Ironman Frankfurt anmelden. Kurz darauf startete auch schon die Vorbereitung", erzählt Barerra
Der Ironman Frankfurt war für ihn ein Triathlon der Superlative. 3000 internationale Starter und deren Angehörige seien drei Tage lang im Zentrum von Frankfurt und am Langener Waldsee unterwegs gewesen. Es hätte eine Triathlonmesse und kleine Sportevents im Rahmenprogramm gegeben.
Das Rennen lief für ihn großteils wie geplant: "Ich hatte mir konditionell alle drei Teilbereiche gut eingeteilt. Am wichtigsten war natürlich beim ersten Mal das Finishen."
Bis Kilometer 32 beim Laufen lief alles wie am Schnürchen, doch dann hatte er keine Energiereserven mehr und musste bis kurz vor dem Ziel gehen. Das trübte aber die Freude beim Überqueren der Zielline nach fast zwölf Stunden nicht. "Traumhaftes Wetter, eine top Organisation, berauschende Stimmung und ganz viel Unterstützung durch unsere Frauen und Kinder hatten dazu beigetragen", bedankt sich Barrera bei den Liebsten.
Getreu dem Motto "Schmerz vergeht - Stolz bleibt" ist ein erneuter Start nicht ausgeschlossen.