Darf sich seit einer Woche Weltmeister über die halbe Ironman-Distanz nennen: Patrick Reger. Foto: Kara

Triathlon: Patrick Reger erkämpft sich den Weltmeistertitel über die halbe Ironman-Distanz.

Gut 120 Menschen waren in Wilflingen zusammen gekommen, um ihren neuen Weltmeister zu begrüßen: Im US-amerikanischen Chattanooga holte Patrick Reger den Titel in der Altersklasse der 18- bis 24-Jährigen über die halbe Ironman-Distanz.

Eindrucksvoll war die Leistung, die Patrick Reger in den USA im Bundesstaat Tennessee bei den Titelkämpfen über die 70.3-Distanz abgerufen hat. Im Gesamttableau findet sich der 21-Jährige auf Platz 21 von 2814 Athleten wieder – inmitten von Profis. Besonders bemerkenswert daran: Noch fünf, sechs Wochen zuvor musste Reger wegen Ermüdungsschmerzen an Krücken gehen. Dann habe er vor vier Wochen das Training bei einem Freund in Salzburg intensivieren können.

Generell wechseln sich Entlastungswochen (etwa zwölf Stunden) mit intensiven Wochen (bis zu 22 Stunden) ab, erklärt er seinen Trainingsplan. Patrick Reger ist schließlich Amateur und befindet sich im zweiten Lehrjahr zum Industriemechaniker.

Doch zurück zur "70.3. World Championship", die am 9. und 10. September stattfand: Mit seiner Schwimmleistung in Chattanooga (0:29:34 Stunden über 1,9 Kilometer) zeigte sich Reger "zufrieden" – es sei seine schwächste Disziplin und sie hätte durchaus auch, das sagt er selbst, noch besser sein können. Das Schwimmen war die letzte Disziplin, mit der Reger begonnen hat. Seitdem trainiert er jedoch eifrig bei Sigisbert Ackermann in Rottweil.

Beim Radfahren über 90 Kilometer kam ihm der anspruchsvolle Kurs mit den vielen Höhenmetern entgegen – der Lemberg lässt grüßen. Das Radfahren genießt beim Triathlon eine große Bedeutung, schließlich nimmt es etwa die Hälfte des Wettkampfs ein: Bei Patrick Reger waren es 2:15:24 Stunden, die er auf dem Rad verbrachte, bei einer Gesamtzeit von 4:07:21 Stunden.

Auf der halben Ironman-Distanz ist außerdem – im Gegensatz zu der "Kurzdistanz" bei Olympia – Windschattenfahren verboten. Echte Eisenmänner wollen schließlich ihre Leistungsgrenzen in den drei kombinierten Ausdauerdisziplinen alleine austesten und benötigen dafür keine Unterstützung. So jedenfalls ein ursprünglicher Gedanke des "Ironman."

Das Laufen, die letzte der drei Teildisziplinen, "lief wie am Schnürchen", so Reger. 21,1 Kilometer absolvierte der junge Athlet aus Wilflingen in Chattanooga in 1:17:34 Stunden. Dabei konnte er nach eigenen Angaben das Tempo halten und mitgehen.

Was nun folgt? In dieser Saison will Patrick Reger seine Form für einen "schnellen Halbmarathon" nutzen und eventuell noch bei kleineren Radrennen starten. Und in Zukunft?

Selbstverständlich lockt Hawaii, also der Ironman. Doch noch nicht gleich.

Um noch im "Alter" Triathlon betreiben zu können, und dies will Reger unbedingt, sei es nicht sinnvoll, vor dem 25. oder 26. Lebensjahr für einen Ironman zu trainieren. Da dürfte Olympia näher liegen.