„Einer hupt halt immer“, schmunzelte ein offenbar ziemlich zufriedener Besucher beim Old- und Youngtimertreffen des Schwarzwälder Automobilclubs in einer Situation im großen Andrang.
Das kleine-große PS-Festival wurde auf dem weiten Parkplatz der ehemaligen Maschinenfabrik Steinel nahe des Schwenninger Flugplatzes ausgerichtet. Über 300 interessante und seltene Autos und Motorräder wurden durch die stolzen Eigner präsentiert.
Einige Vehicles der Vorkriegszeit waren zu sehen, dann in der Mehrzahl Youngtimer der Creme 21-Generation aus den 1960- und -70er Jahren. Viele sportliche Tourenwagen der Marke Alfa Romeo mit „Cuore sportive“ wurden ausgestellt. Verschiedene besondere Jaguar-Typen wie der XK 120 oder der MK 3 wurden gezeigt.
Die Ära der Wirtschaftswunderzeit repräsentierten prächtige Mercedes-Limousinen und zudem die Marke Opel mit ihren mächtigen Kapitänen und Admiralen. Den eher kleinen Geldbeutel zeigten dabei eine VW-Käfer-Abordnung auf. Einer davon ermöglichte durch ein Brezelfenster den Blick nach hinten hinaus.
Besonderes Wohnmobil
Rechtzeitig aus dem Urlaub in Italien zum Sehen und Gesehen werden war der Beisitzer eines VW-Samba-Busses, einem der ersten Wohnmobile der Automobilgeschichte. Eine wunderschöne französische Göttin mit der Citroen DS 21 stand für eine außergewöhnliche Autokultur.
Larry Wood, der Designer der Hot Wheels-Phantasieautoles, hätte beim Treffen eine Riesenfreude gehabt, denn etwa auch riesige US-Straßenkreuzer mit Heckflossen in XXL-Ausführungen der Marken Ford, Chevrolet und Buick waren zu sehen. Andere Amischlitten waren vor Ort, gerne in tiefschwarzmatter Farbe gehalten, wurden offenbar nach nächtlichen Alpträumen von Autoschneidern in reale Karosserien geformt.
Ein Sheriff
Damit im dichten Besucherandrang alles mit rechten Dingen nach Gesetz zuging, sorgte ein Sheriff der Highway-Patroullie, der in seinem schwarz-weißen Ford gerne die Sirene einmal zu viel als zu wenig aufheulen ließ.
Vor 75 Jahren
Vor jetzt ziemlich genau 75 Jahren hatte der damals noch als Schwäbischer Automobilclub firmierende Traditionsclub SAC das erste seiner vier legendären Rundstreckenrennen im Schwenninger Stadtteil Hammerstatt mit Rennmotorrädern sowie Formel 3- und Sportwagen ausgerichtet. Daraus abgeleitet sind in den frühen 2000er Jahren auch die Hammerstatt-Revivals ausgefahren worden.
So war es natürlich auch logisch, dass es beim Treffen auch eine kleine Reminiszenz an die legendären Rennsportzeiten am Neckarursprung gab. Zu sehen war etwa ein schwarzgelber Opel Rallye-Kadett. Mit einem solchen Coupe hatte Rallye-Ass Walter Röhrl 1974 den ambitionierten SAC-Nachwuchspiloten im Dauchinger Wald als Instrukteur seine Fahrkünste vermittelt.
Direkt von der Hunaudieres-Geraden in Le Mans nach Schwenningen abgebogen waren offenbar ein Flachschnautzer-Porsche 935 und auch ein Ford GT 40. Mit dem Schwesterauto des legendären US-Sportwagen waren 1969 Jacky Ickx/Jackie Oliver zum Sieg beim 24-Stunden-Rennen gefahren.