Damit es für Wolfach nicht nur gute Aussichten vom Reutherberg aus, sondern auch für die Zukunft gibt, trafen sich Bürger der Stadt im Sitzungssaal des Rathauses (vorne rechts), um beim "Forum Zukunft Wolfach" über verschiedene Themen zu beraten. Foto: Dorn

Wohin soll es in Zukunft mit Wolfach gehen? Um diese Frage ging es beim ersten Treffen des "Forum Zukunft Wolfach" seit über zwei Jahren. Themen waren unter anderem die "Marke Wolfach", mehr Fachärzte und ein Fokus auf Innenstadtbelebung.

Wolfach - Knapp 40 Wolfacher Bürger kamen zur Infoveranstaltung des "Forum Zukunft Wolfach" im Rathaus. Für eine ganze Gruppe von ihnen kam die Innenstadtbelebung in dem beim Treffen vorgestellten, dreigliedrigen Konzept der Verwaltung zu kurz: Das Engagement für eine leistungsfähige Gastronomie im Städtle müsse daher als vierte Leitplanke aufgenommen werden.

Zuvor fokussierte Bürgermeister Thomas Geppert bei einem knapp halbstündigen Impulsvortrag die "Leitplanken" für die Arbeit in dem Gremium und wagte sich dabei an den Spagat zwischen Neuanfang und Wiederaufnahme der – vor der pandemiebedingten, über zweijährigen Zwangspause – in den verschiedenen Gruppen bearbeiteten Themen.

Aus Sicht der Verwaltung solle im Gremium die "Marke Wolfach" definiert werden. Diesen Part schrieb sich Geppert als "Chefsache" auf die Agenda: hierzu werde sich das Gremium sicher noch professionelle Hilfe von außen holen müssen. Für die "Marke" soll laut Verwaltung die Familienfreundlichkeit in möglichst vielen Facetten abgebildet werden und die Attraktivität der Außenbereiche und Ortsrandlagen (Moosenmättle, St. Roman, aber auch die innerstädtischen Juwelen in den Kinzig-Anlagen) in den Blick genommen werden.

Personalmangel bei Gruppe "Junges Wolfach"

In einer angeregten Diskussion wurde Geppert darin bestärkt, im Gremium an bestehende Strukturen anzudocken. Stadträtin Inge Schoch informierte über die 2018 initiierten Themengruppen: Schlosshallen-Nutzung, Belebung der Innenstadt im Herbst und Winter, Wandern und Premiumwanderweg, Wirtschaftsförderung, Einzelhandel und Kuchenmarkt. Die Gruppe "Junges Wolfach" konnte 2018 personell nicht besetzt werden.

Mit konkreten Wortbeiträgen bekundeten einige Bürger ihr Interesse, in diesen Gruppen mitarbeiten zu wollen. Es wurden aber auch Denkanstöße für neue Themen gegeben. So sei das Gesundheitswesen mit Krankenhaus, Hausarzt- und Physiotherapeutenpraxen gut aufgestellt, hinsichtlich der Ansiedlung von Facharzt-Praxen gebe es aber Nachholbedarf.

Fokus auf die Lebensqualität von Senioren müsse erfolgen

Ein Redebeitrag verwies auf die demografische Entwicklung in Wolfach – ein Fokus auf die Lebensqualität der Senioren müsse zwangsläufig erfolgen. Dabei dürften auch Familien mit Kindern und erwerbstätigen Eltern nicht vergessen werden, die an drei "Fronten" (Job, Kindererziehung und Unterstützung der Großeltern) gefordert seien.

Ein Bürger brachte einen weiteren Aspekt in die Debatte ein: Es müssten jetzt auch verstärkt Anstrengungen zum Klimaschutz unternommen werden.

Mit diesem Punkt auf der Agenda war die Hoffnung einiger der Anwesenden in der Versammlung, dass das "Forum Zukunft Wolfach" nun vielleicht auch über die vermisste "Schnittstelle" zu jungen Erwachsenen verfüge.

Umgesetzte Projekte

Mit dem Premiumwanderweg, E-Bike-Ladestationen, einer Sonnenliege an der Wolfbrücke, dem Bücherschrank im Schlosshof und dem im Winter veranstalteten "Kneipenquiz" hat das "Forum Zukunft Wolfach" seit 2018 bereits einige Punkte in die Tat umsetzen können. Im städtischen Haushalt wurden dazu Gelder eingestellt und auch für den Haushalt 2023 in Höhe von insgesamt 17 500 Euro bestätigt.