Auf dem Hochbehälter Sallen können Hochzeiten stattfinden, sobald eine Treppe gebaut ist. Foto: Schimkat

Eine Hochzeit mit Aussicht mitten in der Natur, das wär’s doch. In der Gemeinderatsitzung stand die Errichtung einer Treppe beim Hochbehälter Sallen für Trauungen unter freiem Himmel auf der Tagesordnung.

Brigachtal - Ortsbaumeister Patrick Lutz erläuterte in der Sitzung, dass in der Vergangenheit der Zugang auf den Hochbehälter aus Bahnschwellen bestand, welche aus Sicherheitsgründen vor mehr als zehn Jahren zurückgebaut wurden. Um zukünftig Trauungen unter freiem Himmel anbieten und den vorhandenen Aussichtspunkt besser nutzen zu können, sollte der Zugang mit einer verzinkten Stahltreppe verkehrssicher hergestellt werden, so Lutz. Das Angebot der Firma Münch liege vor. Links und rechts der Treppe würden Absturzsicherungen angebracht werden, berichtete er.

27 Zentimeter zu schmal

Albrecht Sieber stieß sich an der Tatsache, dass die Treppe am Stück hochlaufe, das sei nichts für ältere Menschen, ob man da nicht einen Versatz einbauen könne, fragte er. "Wir prüfen das", antwortete Bürgermeister Michael Schmitt. Außerdem halte er die Treppenstufen mit 27 Zentimetern zu schmal, das sei gefährlich, ergänzte Sieber. Ein Versatz sei möglich, der sei aber auch ein Kostenpunkt, erklärte Lutz. Die Treppe sei überfällig, betonte Josef Vogt. Die Leute, die auf den Hochbehälter steigen, würden an verschiedenen Stellen das Gras platt treten, er halte die Treppenstufen auch für zu schmal, so Vogt.

Hauptlast neben dem Gebäude

Thomas Huber hielt Trauungen unter freiem Himmel und dann noch mit guter Aussicht für eine tolle Sache, dieses Thema sei vor Jahren schon einmal im Gemeinderat diskutiert und dann abgelehnt worden. "Jetzt beraten wir es wieder", warf Schmitt ein. Es soll ja auch ein Aussichtspunkt sein und nicht nur für Trauungen dienen. "Ich bin dafür", erklärte Markus Rist. Joachim Eichkorn hatte Bedenken, dass, wenn ein Fundament aufgebracht werde, die darunter liegende Haut des Wasserbehälters beschädigt werden könnte. Da, wo die Hauptlast sei, befinde sich kein Behälter, beruhigte Lutz.

"Über 20 000 Euro zum Fenster rauswerfen"

Wenn die Braut mit Pfennigabsätze die Stahltreppe hoch- und hinabsteige, könne dies schwierig werden, meinte Eichkorn noch. Soll sie andere Schuhe anziehen, brummelte Jens Löw. Jürgen Kaltenbach konnte sich nicht für die Treppe erwärmen. "Haben wir Notstromaggregate in unseren Gebäuden? Haben wir nicht", antwortete er selbst. "Aber hier über 20 000 Euro zum Fenster rauswerfen, das ist doch krank im Kopf", wetterte er. "Ja oder nein, können wir jetzt abstimmen, ich bin dafür", forderte Lothar Bucher. Dann wurde mit neun Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen der verzinkten Stahltreppe zur Aussicht und Trauung in luftiger Höhe zugestimmt. Die Kosten belaufen sich auf rund 23 500 Euro. Der Auftrag geht an die Firma Stahlbau Münch aus Brigachtal.