Bürgermeister Gerhard Feeß (rechts), sein Stellvertreter Tobias Schmid sowie Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes und des VdK legten am Ehrenmal des Altensteiger Waldfriedhofes Kränze nieder. Foto: Köncke

Auf dem Waldfriedhof in Altensteig wurde all derer gedacht, die durch Krieg, Flucht, Verfolgung und Krankheiten ihr Leben lassen mussten. Der Liederkranz umrahmte die Gedenkfeier, auch die Stadtkapelle musizierte.

Altensteig - Wegen steigender Coronazahlen fand die Feierstunde nicht in der Aussegnungshalle des Waldfriedhofs, sondern direkt am Kriegerdenkmal statt. Bürgermeister Gerhard Feeß erinnerte in seiner Ansprache an die Ereignisse vor 80 Jahren, als Deutschland im Mai 2041 die damalige Sowjetunion überfiel, im Dezember des gleichen Jahres den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg erklärte und wie 1944 vergeblich versucht wurde, die Schreckensherrschaft von Adolf Hitler zu beenden. Im Zweiten Weltkrieg hätten nicht nur Millionen von Soldaten auf den Schlachtfeldern ihr Leben verloren - auch deutsche und dreieinhalb von fünf Millionen russischer Kriegsgefangener sowie Juden, Sinti und Roma, außerdem unzählige Zivilisten. Deshalb gelte es, mit ganzer Kraft dafür zu sorgen, dass sich diese und andere Ereignisse nicht wiederholen, sondern der Frieden bewahrt bleibe.

Gesänge für den Frieden

Pfarrer Klaus-Peter Lüdke von der evangelischen Kirchengemeinde sprach ein Gebet für die Opfer von Krieg, Flucht und Verfolgung, von Amokläufern, Hassbotschaften im Internet und einer ungerechten Weltwirtschaft. Fünf Abiturienten des Christophorus-Gymnasiums erinnerten an die Betroffenen von Naturkatastrophen, an Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie leiden, an Zwangsprostituierte, die ausgebeutet werden, an Menschen, die keinen Ausweg mehr sehen und sich umbringen und an Männer und Frauen, die das Coronavirus hinweggerafft hat. Umrahmt wurde die Trauerveranstaltung vom gemischten Chor des Liederkranzes unter Leitung von Veronica Kluge. In zwei Gesängen wurde darum gebeten, Schranken zu überwinden und "dass der Herr uns Frieden gibt und uns beisteht".

Stadtkapelle setzt Schlusspunkt

Die Stadtkapelle hatte unter ihrer Dirigentin Lisa Moll auf dem Waldfriedhof ihren dritten Auftritt und beendete die Feierstunde mit einem besinnlichen Lied. Anschließend legten Bürgermeister Feeß, sein Stellvertreter Tobias Schmid, Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes und des VdK-Ortsverbandes Kränze am Ehrenmal nieder und gedachten noch einmal verstorbener und getöteter Menschen.

Die Trauerfeier in Berneck findet erst am kommenden Sonntag, 21. November um 10.30 Uhr auf dem Friedhof des Stadtteils statt. Mitwirkende sind Ortsvorsteherin Traudel Kempf, Martin Kalmbach als Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde und der Männergesangverein Berneck. Jeder Teilnehmer der Trauerfeier muss seine Kontaktdaten zur Nachverfolgung hinterlassen.