Walter Dangel aus Hörschweiler ist im Alter von 75 Jahren gestorben.Foto: Kallenberger Foto: Schwarzwälder Bote

Seine große Hilfsbereitschaft bleibt ein Vermächtnis: Hörschweiler trauert um Walter Dangel, der im Alter von 75 Jahren gestorben ist. Auch im Nachbarort Tumlingen wurde seine ehrenamtliche Arbeit sehr geschätzt.

Waldachtal-Hörschweiler - Dangel glänzte nicht durch ehrenvolle Ämter, sondern durch Tatkraft. Er war ein Mann der praktischen Unterstützung und hinterlässt vor allem beim Sportverein eine große Lücke. Er galt als ein schwäbischer Schaffer wie er leibt und lebt.

Dieter Fischer, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Hörschweiler, weiß das lebenslange bürgerschaftliche Engagement, die Hilfsbereitschaft und die Gradlinigkeit seines Freundes zu schätzen: "Er hat überall geholfen. Enorm, was er geleistet hat." Beim Bau der Hütten für das Weihnachtsdorf war er ebenso dabei wie bei der jährlichen Anbringung der Weihnachtsbeleuchtung im Ort. Überaus dankbar für den Sportverein Tumlingen-Hörschweiler zeigte sich Ehrenvorstand Werner Hess. In seinem Nachruf würdigte er die vielfältigen Verdienste des Ehrenmitglieds: "Er hat die meiste Zeit seines Lebens für den Sportverein geopfert. Walter Dangel war der Herr über das Artur-Fischer-Sportgelände." Jahrzehntelang hat er sich eingebracht. Er mähte den Rasen, reparierte Geräte, hielt alles rund um das Sportheim, die Rasenplätze und den Kunstrasenplatz instand. Er organisierte Wanderungen, stellte sich bei der Jugend bei Turnieren und als Fahrer zu Auswärtsspielen zur Verfügung.

Aktiver Fußballer

Als aktiver Fußballspieler, darunter mehrere Jahre als Spielführer in der ersten Mannschaft, schnürte er von 1964 bis 1979 und danach noch in der AH die Fußballstiefel für den SVT. 1970/71 betreute er die A-Jugend, agierte von 1974 bis 1976 als Spielauschussvorsitzender und bis 1978 noch als Beisitzer. Als Trainer und Betreuer der F-Jugend stellte er sich von 1980 bis 1988 zur Verfügung, und etliche Jahre half er dem Kassierer. Er arbeitete als Tennisplatzwart und von 1989 bis 1995 als Tennis-Jugendwart. Aktiv war er in der AH-Wandergruppe des Sportvereins, wo er als Beirat von 1977 bis 1983 Touren organisierte, und in der Linde-Binokel-Gruppe, die nach Schließung des Gasthauses in die Schenke & mehr nach Tumlingen umzog. Auch der Schützenverein Edelweiß trauert um sein Ehrenmitglied, das den Verein seit 1968 tatkräftig unterstützt hat. Bei den "Schaffigen Rentnern" in Tumlingen hat er beim Pizza- und Brotbacken mitgewirkt. Ausfahrten unternahm er mit der Traktorengruppe zusammen mit Hans Bohnet, Siegfried Fischer, Gerhard Kirschenmann und Manfred Schrägle. Dangel zählte zum Fußball-Freundeskreis von Dieter Fischer, Klaus Fischer, Heinz Hornberger, Joachim Rothfuß, Hartmut Schimmel und Bernhard Steiner.

Mutter aus der "Linde"

Die Mutter von Walter Dangel stammt aus der "Linde" in Hörschweiler: Maria ist eine geborene Rieger. Seine Wiege stand jedoch in Bad Urach, weil sein Vater Eugen aus Upfingen/St. Johann von der Schwäbischen Alb kam. Nachdem sein Papa schon früh im Jahr 1950 an Kriegsverletzungen gestorben ist, kam Walter als Fünfjähriger zu den Großeltern Friedrich und Rosine Luise Rieger in die "Linde" nach Hörschweiler. Sein drei Jahre jüngerer Bruder Helmut, der heute mit Familie in Münsingen lebt, musste wegen zu großen Heimwehs wieder zurück zur Mutter nach Urach.

Nach dem Besuch der Volksschule Hörschweiler machte Walter Dangel in Freudenstadt bei Schillinger eine Ausbildung zum Kfz-Elektriker und arbeitete dann im gleichen Beruf bei Kaupp Autoelektrik, ebenfalls in Freudenstadt. Von 1985 bis 2006 war er bei Daimler beschäftigt. 1971 heiratete er Lisa (Elisabeth), geborene Vögele, in Hörschweiler.

Das Ehepaar hat drei Kinder großgezogen: Isabell Genkinger (1971), heute Pfalzgrafenweiler, Jasmin Dangel (1973), heute Weil der Stadt, und Klemens (1977), der zu Hause in Hörschweiler wohnt. Um den Opa trauert Enkeltochter Lilli.

Dank seines beruflichen Wissens war der jetzt Verstorbene stets Anlaufstelle, wenn jemand schnelle Hilfe bei Problemen mit der Fahrzeug-Elektrik hatte. Nebenbei half er in der Schreinerei von Karl Rieger im Mühlsteig und in der Baublechnerei Genkinger des Schwiegersohns Tilo in Pfalzgrafenweiler. Walter Dangel verfügte daheim über eine große Bibliothek. Bevorzugt hat er Karl May-Romane "verschlungen".