Der Furtwanger Laetitia-Chor steht nach dem unerwarteten Tod von Sabine Pander vor einer ungewissen Zukunft.
Der Furtwanger Laetitia-Chor könnte im nächsten Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiern. Ob es dazu kommt, ist unsicher, denn der Chor steht vor einer ungewissen Zukunft. Er trauert um seine Leiterin Sabine Pander, die völlig unerwartet verstorben ist, heißt es in einer Mitteilung.
„Wir sind alle geschockt und unendlich traurig“, so der Vorsitzende Franz Heizmann. „Sabine war zehn Jahre unsere Leiterin und unsere Inspiration.“ Sabine Pander habe den Chor auf ein neues Niveau gehoben.
Sabine Pander wurde 1974 in München geboren. Sie studierte Lehramt Gymnasium Musik, Dirigieren und Klavier-Kammermusik in München, Freiburg und Düsseldorf. Zahlreiche Meisterkurse rundeten ihre Studien ab, etwa bei Eric Ericson, Simon Halsey, Pierre Boulez, Kirby Shaw, Jens Johansen und dem Hilliard Ensemble.
Seit 1996 war sie als Leiterin verschiedenster Ensembles tätig in den Bereichen Klassik, Pop und Jazz. Sie arbeitete als zweite Chordirektorin und Korrepetitorin am Theater Bonn und als Assistentin und Stimmbildnerin beim Mädchenchor am Essener Dom. Darüber hinaus konzertierte sie als Pianistin und Cembalistin. Als freiberufliche Dirigentin und Pianistin wohnte sie in Eisenbach im Hochschwarzwald.
Entscheidung fiel einstimmig aus
Vor etwas mehr als zehn Jahren war der Laetitia-Chor auf der Suche nach einer neuen Leitung, nachdem Regina Aust nach 18 Jahren aufgehört hatte. Es gab mehrere Bewerbungen, zwei Kandidaten wurden schließlich zu einem Probedirigat eingeladen, eine davon war Sabine Pander. Nach einer äußerst lebendigen Probe gab es für die Sängerinnen und Sänger keinen Zweifel: Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung fiel die Entscheidung einstimmig zu ihren Gunsten aus. Und sofort begann die konzentrierte Arbeit an einem größtenteils neuen Repertoire. Fast unmerklich verschob sich der Fokus des Chores von Stücken meist aus dem Gospelgenre in Richtung modernerer Gospelsongs und schließlich auch Liedern aus Pop und Rock.
Die Dirigentin hatte ein sicheres Händchen bei der Liedauswahl und wusste genau, was sie dem Chor zutrauen konnte. Ihre Art, Kritik einfühlsam und immer freundlich und wertschätzend an den Mann oder die Frau zu bringen, empfanden alle als positiv. Wenn es mal nicht so gut klappen wollte bei einem Lied, konnte es schon mal heißen „Ja, da war schon viel Schönes dabei…“, was zum Lachen reizte, aber auch zu dem Bemühen, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Trauer und Verarbeiten des Verlusts stehen im Vordergrund
Nach dem plötzlichen Tod von Sabine Pander standen für den Chor zunächst einmal die Trauer und das Verarbeiten des Verlusts im Vordergrund. Doch zunehmend stellt sich jetzt die Frage, wie es weiter gehen kann. „Es wird nicht einfach sein, jemand zu finden, der oder die wie Sabine den Chor nicht nur leitet, sondern auch für die professionelle Begleitung am Piano sorgt“, so die Einschätzung von Heizmann. Zunächst werden sich Sänger Ende Oktober treffen, um die Bereitschaft zum Weitermachen und damit zur Suche nach einem Nachfolger zu erkunden.