Sozialarbeiter Markus Nack ist überraschend verstorben. Foto: Stadtjugendreferat Calw

Schulsozialarbeiter Markus Nack ist überraschend verstorben. Er war über viele Jahre in Calw für das Stadtjugendreferat, an der Seeäckerschule und am Maria-von-Linden-Gymnasium tätig – und hat bei Generationen junger Menschen Spuren hinterlassen.

Vergangene Woche erreichte die Schüler und Lehrer der Seeäckerschule und des Maria-von-Linden-Gymnasiums (MvLG) eine traurige Nachricht: Der Sozialarbeiter Markus Nack ist am zweiten Märzwochenende im Alter von 59 Jahren überraschend verstorben.

 

Seit 1997 war er für das Stadtjugendreferat tätig: im Jugendhaus, mit offenen Sportangeboten oder als Schulsozialarbeiter.

„Er war einfach toll – und ist unersetzbar“

An der Seeäckerschule war der Schock groß. Dort arbeitete Nack seit mehreren Jahren mit dem 25-köpfigen Kollegium zusammen und betreute 110 Schüler. „Er war unser Mann für alle Fälle“, sagt Konrektorin Julia Carle. „Er war immer bereit, egal um was es ging“, erinnert sie sich.

Nack habe die Streitschlichter AG geleitet, sehr viel Einzel- und Gruppenarbeit gemacht. „Er hat den Schülern ein offenes Ohr geschenkt, auch dem Kollegium. Er war einfach toll – und ist unersetzbar“, so Carle.

Bilder gemalt, Briefe geschrieben

Nach der Nachricht von Nacks Tod habe es einen ganzen Trauertag gegeben. Die Notfallseelsorge habe die Schüler unterstützt.

Nacks Arbeitszimmer sei durch die Schüler als Trauerraum umgestaltet worden, erzählt Carle. Die Kinder und Jugendlichen hätten Bilder gemalt, Briefe geschrieben, diese dort aufgehängt. Die Schüler könnten diesen Raum jederzeit besuchen.

Nack habe zu jedem einen guten Draht gefunden, so die Konrektorin. „Es gab niemanden, der ihn nicht mochte“, sagt sie.

Trauer und Schock

Das erzählt auch MvLG-Schulleiter Matthias Heidenreich. Hier war Nack seit knapp 15 Jahren tätig. Er hat Team-Tage organisiert, sich um die 720 Schüler gekümmert. Mit manchen Schülern habe er sehr viel zu tun gehabt, so Heidenreich, ihnen zum Beispiel nach Todesfällen in der Familie geholfen. Schüler und Kollegen seien von Nacks Tod geschockt gewesen. Es sei eine Trauerstelle in der Schule eingerichtet worden. „Er war für einige eine extrem enge Bindungsperson“, so Heidenreich. Nack habe seinen Beruf geliebt. „Er war immer positiv“, sagt der Rektor.

Mehr als nur ein Kollege

„Er war an den Schulen, vor allem an der Seeäckerschule, für viele der Anker“, sagt Stadtjugendreferent André Weiß. Das Jugendhaus habe er mit seiner Kollegin Stefanie Rieke lange Jahre geleitet, zahlreiche Konzerte organisiert. Auch Mini-Calw haben beide ins Leben gerufen. Weiß kennt Nack seit 2013. Er beschreibt ihn als humorvollen Mensch, auf den man sich stets verlassen konnte. Er sei im Team geschätzt und mehr als nur ein Kollege gewesen. „Auch wenn die Witze manchmal schlecht waren, war es trotzdem immer lustig mit ihm“, so Weiß. Alle hätten von seinem „enormen Erfahrungsschatz“ profitiert. Weiß hat „unglaublich viele Anrufe und Nachrichten“ von früheren Jugendhausbesuchern erhalten. „Für viele war er ein Mentor und stetiger Begleiter“, so Weiß. Konflikte, Bewerbungen, Beziehungsprobleme – Nack wusste immer Rat. Auch an „Fußball mit Markus“ erinnerten sich viele.

Dass Nack bei vielen Menschen Spuren hinterlassen hat, zeigen die Kommentare in den sozialen Medien. „Du hast unsere Kindheit mit tollsten Erinnerung gefüllt“, schreibt ein Facebook-Nutzer. Er erinnert sich an Breakdance an den Stadtfesten oder Fußballspielen in der Turnhalle am Brühl.

Viele erinnern sich an seine Zeit im Jugendhaus und bedanken sich für seine Hilfe. „Danke für all deine Taten“, steht in einem Kommentar. Er wird als „Herzensmensch“, „bodenständig“, „sympathisch“ und „humorvoll“ beschrieben – teilweise von Nutzern, deren Jugendzeit schon länger zurückliegt. Das zeigt: Markus Nacks Arbeit hat bei vielen einen nachhaltigen und positiven Eindruck hinterlassen.

Nack hinterlässt eine Ehefrau, zwei erwachsene Kinder und drei Enkel.