Emil Moosmann ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Foto: Steppat

Emil Moosmann hat tiefe Spuren in seiner Heimatgemeinde Fluorn-Winzeln hinterlassen. Nach schwerer Krankheit ist er am Sonntag im Alter von 75 Jahren verstorben. Doch er hat dafür gesorgt, dass er vielen Menschen in Erinnerung bleiben wird.

Fluorn-Winzeln - "Er war ein Macher. Und egal, wer seine Unterstützung brauchte, jedem hat er geholfen". So beschreibt ihn seine Tochter. Anders lässt sich seine lange Liste an Verdiensten wohl auch nur schwer erklären. 40 Jahre lang war Emil Moosmann als engagierter Feuerwehrmann im Einsatz. Zehn Jahre lang leitete er die Alterswehr.

Vereinsleben geprägt

Durch sein Engagement fand auch die heimatlos gewordene Araber-Reitschule am Staffelbach, zu deren Erhalt er 2018 den Verein Pferdeglück mitgegründet hatte und dessen Vorstandsmitglied er bis zuletzt war, eine neue Bleibe. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, therapeutisches Reiten zu fördern. Auch im Angelverein, bei den Musikern und der Narrenzunft war er über Jahrzehnte hinweg aktiv und prägte das Vereinsleben in der Doppelgemeinde maßgeblich mit.

Sein handwerkliches Geschick nutzte der gelernte Maurer, um Feldkreuze in Schuss zu halten. Es war eine seiner großen Leidenschaften. "Mir liegt die Erhaltung von Kleindenkmälern sehr am Herzen", sagte er. Acht Feldkreuze hat er restauriert, zwei hat er selbst errichtet. Nach der Geburt seines Sohnes und seiner Tochter stellte er sein erstes Kreuz auf der Burghalde auf – aus Dankbarkeit, dass ihm eine eigene Familie geschenkt wurde. Es wurde 1983 eingeweiht.

Letztes Feldkreuz im November eingeweiht

Sein letztes Feldkreuz wurde erst im vergangenen November am "Winzler Bahnhof" eingeweiht. Zu dieser Zeit war er bereits gesundheitlich angeschlagen, doch voller Entschlossenheit bereitete er das Kreuz auf. Seither schmückt es das bei Wanderern so beliebte Waldstück und wird künftig an ihn erinnern.

Für seine Restaurationsarbeiten und die Wiederherstellung des Storchennestes auf der Alten Kirche wurde ihm der Kulturlandschaftspreis des Schwäbischen Heimatbundes verliehen. Als Naturfreund fieberte jedes Jahr aufs Neue der Ankunft der Vögel entgegen.

Schreiben als Leidenschaft

Seine andere große Leidenschaft war das Schreiben. Über vier Jahrzehnte war er mit Leib und Seele als freier Mitarbeiter für den Schwarzwälder Boten tätig und berichtete über alles, was in der Doppelgemeinde passierte.

Egal ob Konzerte, Feste, Kommunalpolitik oder das Vereinsleben – in der Oberndorfer Lokalredaktion wusste man: Auf Emil Moosmann ist stets Verlass. Mit seiner jahrzehntelangen Berichterstattung prägte er letztlich den öffentlichen Diskurs in Fluorn-Winzeln wie kaum ein anderer.

Berufswunsch Journalist

2014 kündigte er seinen Rückzug an. Er wollte den Ruhestand genießen und mehr Zeit für seine Familie haben. Doch das Schreiben konnte er nicht lassen. Die Leidenschaft für den Journalismus brannte in ihm weiter. ›Emo‹, so sein Kürzel, war weiterhin als Reporter unterwegs, wenngleich er Block und Stift nicht mehr ganz so oft hervorholte.

Schon in jungen Jahren war es sein großer Wunsch, Journalist zu werden. Doch in einem kleinen Dorf auf dem Land macht man eine Maurerlehre, um die Familie zu versorgen. Journalist wurde er trotzdem.

Goldene Hochzeit

Auch privat scheute er sich nicht, andere Wege zu beschreiten. Als Emil Moosmann seine große Liebe nach Winzeln holte, lebte er zunächst in "wilder Ehe" mit ihr zusammen. "Das war im katholischen Winzeln natürlich etwas Besonderes", sagte er einst mit einem Lächeln.

Als das Paar 1972 heiratete, war er der erste Mann in Baden-Württemberg, der den Namen seiner Frau angenommen hat. Den beiden wurden 50 Jahre Eheglück beschert. Im vergangenen April konnten sie zusammen Goldene Hochzeit feiern.

Emil Moosmann hinterlässt seine Ehefrau, zwei Schwestern, zwei Kinder und eine Enkeltochter.