Dieter Jauch (links) hatte nie den Kontakt zu seiner Heimat verloren. Kurz vor seinem Ruhestand im Jahr 2013 machte der langjährige Direktor der Wilhelma eine exklusive Führung mit der Narrenzunft. Foto: Jochen Schwillo

Der Schwenninger Dieter Jauch, der fast 35 Jahre in der Wilhelma arbeitete und sie fast 25 Jahre lang geleitet hat, ist tot.

Den Bezug zu seiner Heimat hat er nie verloren. Am vergangenen Donnerstag ist Jauch im Alter von 77 Jahren verstorben.

 

Dieter Jauch wurde 1947 in seinem Elternhaus in der Römerstraße geboren. Die Familie zog später dann in die Johannesstraße. Der Vater betrieb eine kleine Firma für Feingerätebau. Das technische Verständnis habe er von ihm, sagte einmal Jauch.

Sein Werdegang

Er studierte Rechtswissenschaften und Biologie in Gießen und Tübingen, promovierte im Fach Biologie und kam ab 1980 in die Wilhelma, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter das Aquarium leitete. Für Jauch erfüllte sich ein Traum, denn die Wilhelma kannte der Schwenninger seit Kindesbeinen, da er den zoologisch-botanischen Garten oft mit einer in Stuttgart lebenden Tante besuchte. Zehn Jahre war er als Aquarienkurator tätig. Ab 1988 war er stellvertretender Direktor und ein Jahr später wurde er zum Leiter der Wilhelma ernannt.

Jauch setzte Maßstäbe. In seiner Zeit als Direktor entstanden unter anderem 1991 die Bärenanlage, das Amazonienhaus im Jahr 2000 und das neue Menschenaffenhaus im Jahr 2013. Ab 1991 lehrte Jauch an der Universität Stuttgart und war Honorarprofessor für Zoologie ab 1996. 2003 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande und die Ehrung sei für ihn Ansporn, sich noch mehr für die Wilhelma einzusetzen, sagte er damals.

Immer auch Schwenninger

Obwohl er weit von seiner Schwenninger Heimat lebte, hatte Dieter Jauch den Kontakt dorthin nie verloren. So war er ein großer Bewunderer und Freund der Schwenninger Fasnet, und wenn es ihm möglich war, kam er zu den Veranstaltungen der Narrenzunft Schwenningen. Diese besuchte 2013 Jauch an seiner Arbeitsstelle und bekam eine exklusive Führung auch hinter den Kulissen. Auch als Mitglied des Heimatvereins meldete sich Dieter Jauch zu Wort, immer aus Sorge um die Entwicklung seiner Heimatstadt.