Der Ruhewald bietet Angehörigen die Möglichkeit, in der Natur zu trauen, zu verweilen und neue Hoffnung zu schöpfen. Zur Eröffnung sind zahlreiche Interessierte erschienen. Foto: Decoux

Die drei Hektar große Grabstätte bietet 235 Bestattungsbäume und 2500 Urnengräber – Mitten in der Natur.

Eine ansehnliche Zahl von Interessierten hat an der würdevollen Eröffnung des neuen Ruhewalds in Ettenheimmünster teilgenommen. Bürgermeister Bruno Metz und die Ortsvorsteherin Stefanie Ackermann dankten allen Beteiligten – auch dem Stadt- und Ortschaftsrat – für die Unterstützung. Die Waldservice Ortenau eG habe, so Metz, bei der Auswahl des Standortes, bei der Gestaltung und Ausführung des Ruhewaldes gut mit der Stadt zusammengearbeitet. Sein Dank galt den ausführenden Firmen, der Zimmerei Hug und dem Baggerbetrieb Eckerle.

 

Ruhestätte kann um zwei Hektar erweitert werden

Er zeigte sich überzeugt davon, dass sowohl für die Angehörigen als auch für die künftigen Trauerredner und Bestattungsunternehmen eine würdevolle Wirkungsstätte geschaffen werden konnte. Die Stadt wolle damit dem vielfachen Wunsch in der Bevölkerung nach einer Diversifizierung der Bestattungsmöglichkeiten nachkommen.

Insgesamt drei Hektar Waldfläche stehen dort nun zur Verfügung, um mehr als zwei Hektar könne die Fläche nach Bedarf erweitert werden, erklärte der Rathauschef. Der Ortsteil biete, so Ortsvorsteherin Ackermann, den Verstorbenen und deren Angehörigen einen kraftvollen Ort der letzten Ruhe. Kurt Weber, Geschäftsführer der Waldservice Ortenau eG, erinnerte an den zerstörerischen Sturm „Lothar“. Dieser habe vor 20 Jahren zwar für große Schäden gesorgt, jedoch auch für einen jungen, vielfältigen Wald, in dem nun Friede und Einkehr möglich sei.

235 Bestattungsbäume seien aktuell ausgewählt, so Jutta Uhl. Gekennzeichnet sind diese mit einem gelben Band. Zudem stehen 2500 Urnengräber ab sofort zur Verfügung. Sie betonte, dass nur die Natur die Gräber pflege, dauerhafter Grabschmuck sei nicht erlaubt. Bildhauer Michael Steigerwald hat die Zeremonienschale aus dem Stamm einer Edelkastanie gestaltet, den ebenfalls von ihm geschaffenen Ambos umschrieb er als eine „Weißtanne in Trauerflor“. Diakon Matthias Hoppe nahm mit einem Psalm aus der Bibel die Segnung des Ruhewaldes vor. In jedem Frühling zeige sich an dieser Stätte neues Leben, der Tod sei nicht das Ende. Die Wurzeln der Bäume erinnerten daran, wie tief wir mit den Verstorbenen verbunden seien. Er segnete diesen Ort, „an dem die Trauer die Hoffnung findet.“

Der Musikverein Ettenheimmünster umrahmte die Feierstunde mit mehreren Musikstücken. Der Ortschaftsrat lud anschließend zu einer kleinen Stärkung im Lautenbach ein. Die ersten Bestattungen finden bereits in den kommenden Tagen statt.