Der frühere Ortsvorsteher von Lützenhardt ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Der Musikverein Lützenhardt verliert ein Urgestein.
Eine große Trauergemeinde nahm Abschied von einer prägenden Persönlichkeit in der Gemeinde Waldachtal. Franz Störzer hat sich durch herausragende Engagements in bürgerlicher und kirchlicher Gemeinde und im Musikverein Cäcilia um das Allgemeinwohl sehr verdient gemacht.
Als Ortsvorsteher wirkte er von 1984 bis 1992. Die Geschicke der bürgerlichen Gemeinde bestimmte er als Gemeinderat der Gemeinde Waldachtal und als Ortschaftsrat von 1984 bis 1999 mit. Bürgermeisterin Annick Grassi würdigte seine Tatkraft, Beharrlichkeit, aber auch Menschlichkeit: „Sein Herzblut-Einsatz für das Gemeinwohl bleibt uns Vorbild und Verpflichtung.“ Franz Störzer habe Spuren hinterlassen: „Ohne sein Engagement wäre Vieles nicht so geworden, wie wir es heute kennen und schätzen.“ In Anerkennung seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde Franz Störzer im Jahr 1996 die Landesehrennadel Baden-Württemberg verliehen.
Langjähriger Einsatz als Kirchengemeinderat
Dankbarkeit zollte Pirmin König, Laien-Vorsitzender des katholischen Kirchengemeinderats, für viele Dienste und Verdienste. Sein langjähriger Einsatz als Kirchengemeinderat, auch als zweiter Vorsitzender, als Wortgottesdienstleiter und Kommunionhelfer, Hausmeister und Vorsitzender des Fördervereins Wallfahrtskirche Heiligenbronn bleibe unvergessen. Dank gelte hier auch seiner Frau Magdalena als langjährige Pfarramtssekretärin und Sohn Florian.
Musikvereins-Vorsitzender Markus Vees lobte seinen Kameraden, der 65 Jahre Mitglied und 50 Jahre als aktiver Musiker an der Tuba und in der Vorstandschaft ein Frontmann der Cäcilia war: „Er war Musiker mit Leib und Seele. Ein Vereinsmensch und Freund, wie sie heute nur noch selten zu finden sind.“ 22 Jahre lang gab er als Vorsitzender den Takt an. Das Ehrenmitglied habe mit Herzblut eine Epoche gestaltet und ein Lebenswerk hinterlassen. „Einen Kapitän wechselt man nicht bei Unwetter und Sturm.“, sagte Störzer mal in schweren Zeiten und beschreibt seinen vorbildlichen Charakter. Mit „Ich hatt einen Kameraden“ und „Näher mein Gott zu dir“ spielte die Musikkapelle zum letzten Geleit.
Der jüngste Sohn des Verstorbenen, Florian, katholischer Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Vorallgäu in Bodnegg, zelebrierte das Requiem in der Herz-Jesu-Kirche mit den Konzelebranten, den Pfarrern Steffen Vogt und Joji Mathew und Diakon Toni Babic.
Immer wie ein Uhrwerk gearbeitet
Florian Störzer stellte heraus wie kostbar das Leben und das Band der Liebe sind. Sein Vater habe wie ein Uhrwerk gearbeitet. Der Musikverein sei sein fünftes Kind gewesen. Es bleibt sein herzliches Lachen. Der frühere Regionalkantor Karl Echle bereicherte das Requiem an der Orgel und als Gesangssolist.
Der Lebensweg von Franz Störzer
Den Bund fürs Leben
schloss Franz Störzer 1972 mit der in Rottweil geborenen und aus Schömberg/Balingen stammenden Magdalena, geborene Seifriz, die zusammen mit ihrer Mutter früher bei ihrem Onkel und Pfarrer Heinrich Drißner im katholischen Pfarrhaus Lützenhardt wohnte.
Dem Ehepaar
wurden vier Kinder geschenkt: Markus (1974), Geschäftsführer, Lossburg-Schömberg, Verena Bossert (1978), Erzieherin, Waldachtal-Vesperweiler, Julia Holzwarth (1982), Realschullehrerin, Tuttlingen, Florian (1984), Pfarrer, Bodnegg. Die vier Enkelkinder Anna, Max, Mina und Bruno liebten ihren Opa. 1981 bauten die Störzers ihr Wohnhaus am Waldsee.
Franz Xaver Störzer
ist zusammen mit seinen beiden jüngeren Geschwistern Leo und Annemie, heute beide Salzstetten, als Sohn von Bürstenhölzerfabrikant Edmund Störzer und Anna, geborene Hölz aus Eglingen, in Lützenhardt aufgewachsen. Er absolvierte die Kaufmännische Handelsschule und Verwaltungsschule im Mittleren Dienst. Sieben Jahre arbeitete er in Verwaltung und Produktion im elterlichen Betrieb mit, ehe er als Kassenverwalter der ehemals selbstständigen Gemeinde Lützenhardt tätig war.
Zehn Jahre lang
war er als Kaufmännischer Leiter der Verlagsgruppe Linus Wittich in Höhr-Grenzenhausen tätig, kurz bei Glasdachbau Lacker in Lützenhardt und bis zu seinem Ruhestand viele Jahre als Personalsachbearbeiter bei den Schwarzwälder Röhrenwerken in Altensteig-Walddorf.