32 Schüler haben sich auf Burg Liebenzell auf die zweite Runde des Bundeswettbewerbs Informatik vorbereitet.
BAD LIEBENZELL. Baden-Württemberg gehört beim Bundeswettbewerb Informatik alljährlich zu den besonders starken und erfolgreichen Bundesländern. Daran hat nicht zuletzt das Internationale Forum Burg Liebenzell seinen Anteil. Seit mehr als drei Jahrzehnten findet in der seit 60 Jahren bestehenden Bildungsstätte das IT Forum statt. Bei diesem haben junge IT-Talente aus dem Südwesten die Möglichkeit, sich mit ihresgleichen auszutauschen. Außerdem erfahren die begabten Schüler dort Unterstützung bei der Vorbereitung auf die zweite Runde des Bundeswettbewerbs Informatik.
Einziges Angebot dieser Art im Südwesten
Unter der Anleitung erfahrener Referenten werden die Teilnehmer des Liebenzeller IT-Forum, übrigens das einzige Angebot dieser Art im Südwesten, auf die neuen Herausforderungen vorbereitet. Mehr noch: im Austausch mit Studierenden und erfolgreichen IT-Fachleuten wird den jungen Talenten auch aufgezeigt, welche beruflichen Perspektiven sich ihnen im Feld der Informationstechnologie bieten.
„Es ist immer wieder spannend zu erleben, wie die Schülerinnen und Schüler bei uns an den Aufgaben, die ihnen beim IT-Forum gestellt werden, wachsen“, sagt Martin Eckhard. Der Leiter des Internationalen Forums Burg Liebenzell hat mit namhaften Förderern – darunter die Hopp-Stiftung sowie die Vector- und die Dieter-von-Holtzbrink-Stiftung – die Finanzierung des Angebots sichergestellt.
Unterstützung aus dem Kultusministerium
Das Kultusministerium unterstützt das etablierte Projekt zudem insbesondere personell. So zeichnet Matthias Makowsky vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) für die Organisation des IT-Camps verantwortlich.
Für Makowsky, im ZSL für den Fachbereich Informatik zuständig, steht außer Frage, dass die Begabtenförderung durch das IT-Forum eine wichtige Stütze in der Bildungsarbeit ist. „Im Bereich IT gibt es in den Schulen viele Einzelkämpfer. Gerade für die Hochbegabten ist aber auch der Austausch mit Gleichgesinnten wie hier auf der Burg sehr wichtig“, weiß Makowsky. Da es landesweit aber nur an wenigen Schulen ausreichend viele IT-Unterrichtsangebote gibt – insbesondere in der Leistungsstufe der Gymnasien fehlen entsprechend Fachlehrer und damit IT-Leistungskurse – haben die jungen Cracks beim IT-Forum die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten in einen intensiven Dialog zu gehen. „Sie lernen hier fachlich dazu und werden oft auch sicherer bei ihrem Tun“, weiß Makowsky.
Deutlich mehr Bewerber als Plätze
32 Jugendliche – darunter sechs Mädchen – hatte Makowsky aus den insgesamt 50 Bewerbern fürs IT-Forum bei der jüngsten Auflage zugelassen. „Die Nachfrage war diesmal erstmals deutlich größer als die vorhandenen Plätze“, so Makowsky. 18 jungen Leuten, die das Angebot ebenfalls nutzen wollten, musste er daher absagen. „Einerseits ist es toll, dass das Interesse an diesem Angebot zunimmt, andererseits fehlen uns die nötigen Mittel, um mehr Talente zu fördern“, bedauert der Leiter des IT-Forums. Dass sich neben mehreren Stiftungen mit der Pforzheimer CK-Holding und dem Karlsruher Unternehmen IT-Scope derzeit nur zwei privatwirtschaftliche Unternehmen als Sponsoren finden ließen, ist für ihn wie für Eckhard bedauerlich. Beide hoffen aber darauf, in Zukunft neue Förderer für das Angebot gewinnen zu können.
Das Selbstbewusstsein wächst
Für die Schüler steht nach dem viertägigen Aufenthalt auf Burg Liebenzell außer Frage, dass sie „für die nächste Wettbewerbsrunde gut gerüstet sind“, wie die beiden 16-jährigen Jungprogrammierer Jaromir und Kishabh aus Karlsruhe sagen. Die Atmosphäre beim jüngsten IT-Forum sei toll gewesen – man habe auch einige neue Freunde gefunden und IT-Begeisterte kennengelernt, mit denen man sich weiter austauschen wolle. Dass vor allem ihr Selbstbewusstsein gewachsen sei, findet die 16-jährige Karen aus Lorch, die das IT-Forum nicht nur „sehr cool“ fand, sondern die auch sehr viel dazu gelernt habe – „insbesondere wie man neue Herausforderungen angeht und wie die Dokumentation in der zweiten Runde des Bundeswettbewerbs aussehen soll“.
Der 17-jährige Arne aus Bad Rappenau, fand es abseits des sonstigen Umfeld „krass, wie wir auf einem Niveau kommuniziert haben, denn es ist nicht immer so, dass andere immer gleich wissen, wovon ich rede, wenn es um IT geht“, gesteht er. Auch ist er – wie die übrigen Teilnehmer des IT-Forums – nach den Tagen auf der Burg Liebenzell „hoch motiviert, weiterzumachen um die dritte Wettbewerbsrunde zu erreichen“.
Schon im Mai wird erneut hochbegabter IT-Nachwuchs auf die Burg Liebenzell kommen. Allerdings werden dann ausschließlich Mädchen auf der Burg im Jonglieren mit Bits und Bytes in neue Welten der IT vordringen.