Der Niederspannungshauptverteiler der Trafostation am Gymnasium am Rosenberg könnte jederzeit ausfallen. (Symbolfoto) Foto: jackwusel – stock.adobe.com

Ein nicht kalkulierbares Risiko stellt die Trafostation im Gymnasium am Rosenberg dar. Das wurde bei der Sanierungsplanung für die Turnhallen festgestellt und macht überplanmäßige Ausgaben von 120.000 Euro im Haushalt 2021 notwendig.

Oberndorf. Ruth Hunds (SPD) wollte wissen, warum man diese Maßnahme nicht schon im Rahmen der Haushaltsplanungen eingebracht habe und jetzt nachsteuern müsse. Eigentlich sei die Umsetzung erst für 2022/23 im Anschluss an die Turnhallensanierung geplant gewesen, sorgte Stephan Ruff vom Hochbauamt für Aufklärung. 2021 habe man lediglich die Planung durchführen wollen.

Wie man aber nun gesehen habe, bestehe jederzeit die Gefahr, dass der Niederspannungshauptverteiler während der Hallensanierung ausfallen könnte. In solch einem Fall wäre ein Austausch oder eine Ertüchtigung der Trafostation aufgrund der beengten Verhältnisse und der eingeschränkten Zugänglichkeit nicht möglich, so Ruff.

"Das hat uns auch ein bisschen überrumpelt"

Deshalb müsse man die Ertüchtigung unbedingt vor Beginn der Turnhallensanierung angehen. "Das hat uns auch ein bisschen überrumpelt", meinte Projektleiter Roland Kern von der Firma Bagusat.

Über die Unvermeidbarkeit der Maßnahme hatte er den Ausschuss für Technik und Umwelt bereits vorher aufgeklärt. Im Gymnasium befinden sich derzeit vier Umspanntransformatoren, von denen drei im Besitz der Stadt Oberndorf sind und einer im Besitz der EnBW.

Das Problem: Die Transformatoren stammen aus dem Baujahr der Errichtung des Gymnasiums, 1971. 1973 und 1983 seien sie erweitert und 1999 generalüberholt worden. Der angeschlossene Niederspannungshauptverteiler entspreche nicht mehr den heutigen technischen Vorschriften und müsse ausgetauscht werden, so Kern.

Für den offenen Leistungsschalter beziehungsweise Schutzschalter gebe es keine Ersatzteile mehr, meinte Kern. Durch lahme Federn, verharztes Kontaktfett und festoxidierte Kontakte könnte ein Lichtbogen und damit ein Brand entstehen. Hinzu komme Materialermüdung bei den Klemmen.

Des Weiteren hätte der Spannungsprüfer, der aus dem Jahr 1999 stammt, eigentlich 2005 kontrolliert werden sollen, führte Kern aus. Das sei jedoch nicht geschehen – ein weiterer Hinweis dafür, dass dringend etwas geschehen müsse.

Kupferpreis zurzeit hoch

Nach Ansicht des Planungsbüros reiche es aus, zwei der vorhandenen Transformatoren auszutauschen, um genug Leistung zu haben. Den dritten will man zurückbauen und eventuell für 3000 bis 5000 Euro verkaufen. Erneuert werden sollen auch die Niederspannungshauptverteiler, der Potentialausgleich und die Erdung der Anlage nach dem heutigen Stand der Technik. Künftig werde man mit der neuen Anlage dann auch die Möglichkeit der Ferndiagnose haben, so Kern.

Für die Planung der Maßnahme waren im Haushalt 2021 bisher lediglich 30 000 Euro eingestellt. Da man die Maßnahme aber in diesem Jahr noch umsetzen müsse, würden 120 000 Euro an überplanmäßigen Ausgaben fällig.

Nach der Maßnahme werde man aber wieder für 20 oder 30 Jahre Ruhe haben, prognostizierte Kern. Aufgrund der sportlichen Terminschiene habe man schauen müssen, dass man die Teile schnell bekomme. Zudem sei der Kupferpreis zurzeit hoch, erklärte Kern zu den Kosten. Die Erneuerung soll während der Schulferien stattfinden.

Reiner Emmering (SPD) fragte, ob man einen Wartungsvertrag abschließen werde. Das sei gängige Praxis, antwortete Bürgermeister Hermann Acker. Peter Gaberle (CDU) wollte wissen, ob man bezüglich der Isolierung der Hauptleitung weitere Kosten zu erwarten habe. Das verneinte Kern.