Zur Walpurgisnacht in den 1. Mai gehören Hexenfeuer. Doch was steckt hinter der Tradition? Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ist wieder Walpurgisnacht. Doch worum geht es bei dieser Tradition – und haben Maibäume damit etwas zu tun? Wir haben es herausgefunden.

In der Nacht auf den 1. Mai tanzen in ganz Deutschland einmal wieder Hexen um die Flammen großer Freudenfeuer und feiern die Walpurgisnacht. Doch woher kommt diese Tradition überhaupt?

 

Um es simpel zu machen: Die Traditionen, aus denen die heutige Walpurgisnacht hervorging, sind möglicherweise sehr alt. Noch in vorchristlicher Zeit waren vergleichbare Feierlichkeiten als Frühlingsfeste sowohl im keltischen als auch germanischen Raum üblich. Hintergrund war, dass in dieser Nacht die Götter die winterlichen Dämonen verjagen würden und den Frühling einläuteten.

Mit derartigen Festen und Traditionen wurden teilweise sehr wild die Ankunft des Frühlings, die Hoffnung auf eine reiche Ernte und die Fruchtbarkeit gefeiert. Der Maibaum, ebenfalls ein Fruchtbarkeitssymbol, war auch häufig Bestand von solchen Frühlingsfeierlichkeiten, hat jedoch mit der Walpurgisnacht an sich nichts weiteres zu tun.

Rituelle Liebesakte und Maifeuer

Bestandteile dieser Frühlingsfeste sollen unter anderem rituelle Liebesakte auf Feldern und große Maifeuer gewesen sein. Ob aus derartigen Feierlichkeiten die Walpurgisnacht hervorging, ist allerdings unklar. Gesicherte Belege gibt es jedenfalls nicht und Fruchtbarkeits- und Frühlingsfeste waren nun mal in jeder vorchristlichen Kultur Gang und Gäbe.

Fakt ist, dass die Kirche im Mittelalter diverse Traditionen als heidnische Teufelsanbetung verbot und bestehende Maifeierlichkeiten als Bestandteile des „Hexensabbat“ verklärt wurden.

Beim Hexensabbat soll es wild zugegangen sein. Foto: Matthias Bein/dpa

Dem Volksmund nach sollen in dieser Nacht die Hexen auf dem Blocksberg - eine andere Bezeichnung für den im Harz befindlichen Brocken - zusammenkommen, um ausgelassen zu feiern, inklusive Blutopfern und Orgien. Besondere Bekanntheit bekam der Hexensabbat durch Goethes „Faust“, wo der namensgebende Protagonist der Geschichte von seinem Begleiter Mephisto überredet wird, an der Hexenfeier teilzunehmen.

Hintergrund des Namens „Walpurgisnacht“

Auch heute noch laden viele Ortschaften und Gemeinden zu Hexentänzen, Hexenfeuern oder ähnlichen Feierlichkeiten zur Walpurgisnacht ein. Wie bei der Fasnet sind aber auch hier weder Orgien noch Blutopfer an der Tagesordnung, sondern in erster Linie nur ausgelassene Feierlichkeiten.

Benannt ist die Walpurgisnacht im Übrigen nach der heiligen Walburga, einer ursprünglich aus England stammenden und im Laufe des achten Jahrhunderts in Süddeutschland wirkenden Äbtissin und späteren Heiligen. Der Gedenktag ihrer Heiligsprechung wurde im Mittelalter am 1. Mai gefeiert.