Die alte Schnellinger Kapelle weist auf das am Sonntag wieder anstehende Fest hin. Foto: Krafczyk

Die Tradition geht auf die aus dem Jahr 1745 stammende Schnellinger Kapelle zurück. Sie wurde zu einem Treffpunkt der ländlichen Bevölkerung am Sonntag nach Pfingsten.

Wenn der Dreifaltigkeits-Sonntag gekommen ist, dann hat Schnellingen seinen eigenen Festtag, das Schnellinger Fest.

 

Dies hängt zusammen mit der aus dem Jahr 1745 stammenden Schnellinger Kapelle. Sie ist zwar auf das Titularfest Mariä Himmelfahrt geweiht, wurde aber wegen des darin aufgestellten Gnadenstuhls, der den dreifaltigen Gott zeigt, einst zum Treffpunkt der Landbevölkerung am Dreifaltigkeits-Sonntag.

Fest hängt mit alter Schnellinger Kapelle zusammen

Von jedem Haus und Hof im Mittleren Kinzigtal sei früher zumindest eine Person nach Schnellingen gezogen, um vor ihm zu knien.

Bereits am Samstag wird ab 19 Uhr wird in diesem Jahr der eigentliche Festtag mit einer Eucharistiefeier in der Schnellinger Filialkirche „Maria Königin“ eingeläutet.

Seit 1959 besitzt Schnellingen ein zweites Gotteshaus, denn die alte Kapelle war zu klein für die Bevölkerung, und so gab es schon vor dem Ersten und auch wieder vor dem Zweiten Weltkrieg Bestrebungen, einen Kirchenneubau zu erstellen, was aber immer wieder an der jeweiligen Zeit und der Finanzierung gescheitert war. Schließlich wurde im Mai 1958 mit dem Neubau der Filialkirche begonnen. Die Planung und Bauleitung besorgte das Erzbischöfliche Bauamt und beauftragte damit Baurat Künkel und Bauinspektor Schmitt. Bereits im August wurde das Richtfest gefeiert.

Am 8. November 1959 weihte Missionsbischof Olbert die neue Kirche in Schnellingen, die nur unweit der „Mariä Himmelfahrts-Kapelle“ in den Fluren steht, auf das Titularfest „Maria Königin“, was sich insbesondere durch das große Chorfenster mit der Himmelskönigin im Chorraum ausdrückt.

Ursprünglich lag das Fest „Maria Königin“ auf dem 31. Mai. Der römische Generalkalender verlegte das Fest im Jahr 1969 auf den 22. August, den Oktavtag des Festes Mariä Himmelfahrt, also in unmittelbare Nähe jenes Hochfests. Das Fest des Unbefleckten Herzen Mariens, das früher am 22. August gefeiert wurde, war in Folge dieser terminlichen Änderung auf den Tag nach dem Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu gelegt worden.

Zusätzlich wurde die neue Kirche unter den Schutz des Heiligen Clemens Maria Hofbauer und des Heiligen Josef gestellt. Dass die Filialkirche eng in Verbindung zur Dreifaltigkeits-Tradition der alten Kapelle steht, das zeigt die den Chorraum der Kirche bestimmende Steinplastik der Heiligsten Dreifaltigkeit, die den Blick jeden Besuchers auf sich zieht. So stellt das „Schnellinger Fest“ am Dreifaltigkeitssonntag auch ein Patroziniumsfest dar – dieses wird in diesem Jahr wieder entsprechend deutlich werden.

Bewirtung

Im Anschluss an den Gottesdienst, der um 19 Uhr in der Schnellinger Kirche beginnt, gibt es einen Umtrunk auf demKirchplatz. Ein möglicher Überschuss wird einem wohltätigen Zweck zugutekommen.