Der Narrenbaum bleibt auf dem Schlossplatz erstmal liegen. Foto: Kauffmann

Die Narrengilde hat sich dieses Jahr dagegen entschieden, den Narrenbaum auf dem Schlossplatz aufzustellen. Das sind die Gründe.

Die Narrengilde war einmal mehr bestens vorbereitet, um den Narrenbaum auf dem Schlossplatz aufzustellen. Vom Museum haben die kräftigen Handwerker den schweren Stamm samt Krone auf den Schlossplatz getragen. Kurz, bevor das Spektakel starten sollte, sahen Hunderte Besucher wie sich die Narrengilde berät. Dann ergreift Jochen Grau das Wort. Er erklärt: Der Narrenbaum wegen Sicherheitsrisiken nicht aufgestellt. Zu stark bläst der Wind an diesem Dreikönigstag.

 

Wind hätte Baum bedrohlich ins Schwanken bringen können

Das birgt Risiken, die unabwägbar sind. Wie Jochen Grau berichtet, könnte der Baum bei dem Wind bedrohlich ins Schwanken geraten. In diesem Fall ist die Sicherheit der Besucher nicht mehr garantiert. Noch riskanter wäre das Aufstellen geworden, weil es in Hechingen kein Gelenk gibt. In der Zollernstadt wird der Stamm klassisch aufgewuchtet, mit Muskelkraft und handwerklichem Geschick.

Hat der Narrenbaum erstmal eine Höhe von einigen Metern erreicht, „gibt es kein Zurück mehr“, so Grau. Einfach ablassen ist dann nicht mehr möglich. Hat die Narrengilde einmal begonnen, den Baum in die Höhe zu hieven, muss sie es durchziehen. Fahren dann Sturmböen in die von den Hagenmann-Hexen hübsch geschmückte Krone, gerät der Baum in Bewegung und kann unkontrollierbar werden. Nicht auszudenken, was passiert, wenn er dabei fällt und jemanden verletzt.

Viel Applaus für umsichtige Entscheidung der Narrengilde

Als Jochen Grau die Fasnet dennoch für eröffnet erklärte, war ihm der anhaltende Applaus für die umsichtige Entscheidung von ihm und der Narrengilde sicher. Voraussichtlich im Laufe der Woche soll der Baum noch aufgestellt werden, dann mit maschineller Hilfe, berichtet Grau. So nahm die Feier gesund und munter ihren Lauf. Ersteigert hat den Narrenbaum Klaus „Schlappsen“ Jetter zunächst für 600 Euro, stockte den Betrag aber auf 1000 Euro auf. Das ist aller Ehren wert, denn das Geld geht als Spende an Pfarrer Michael Knaus, der es für einen wohltätigen Zweck einsetzen wird.

Besonders spannend war der Dreikönigstag auch für die neuen Hexen. 25 von ihnen wurden wurden an diesem Abend getauft. Bis in die Abendstunden haben die Besucher gefeiert – und auch das Wetter konnte ihnen nichts anhaben.