Verzierungen mit Klöppelarbeit für Goldhauben – wie das funktioniert führen Ingrid Beck aus Villingen und Jutta Groothaus aus Königsfeld vor Foto: Zährl

Zusammen mit dem Trachtengau Schwarzwald belebte die Kur- und Bäder GmbH nach der Corona bedingten Zwangspause wieder den beliebten Trachtenfachmarkt.

Bad Dürrheim - Trachten sind ein starkes Symbol für den Schwarzwald. Dieses Jahr besonders, da der berühmte Bollenhut seinen 225. Geburtstag feiert. Aber der Schwarzwald, das ist mehr als nur der Bollenhut.

Eine reiche Fundgrube

Für Liebhaber und Kenner alter Trachten bot sich eine reiche Fundgrube. Urlauber und Besucher konnten so einiges Neues über Trachten, Trachtenkunst und altes Handwerk erfahren. Trachten sind für Kundige sprechend – sie geben Auskunft über Familienstand, soziale Stellung und das Herkunftsgebiet. Händler boten auf dem Rathausplatz und im Haus des Bürgers ihre Waren zum Verkauf an. Es gab hochwertige Dirndl- und Trachtenstoffe, Strohschuhe, Blusen und alles was zu einer Tracht dazugehört, wie Bänder, Borten und Spitzen. Selbst erstellte Holz- und geflochtene Strohwaren gab es zu kaufen.

Ein Stand mit selbst hergestellten Seifen lockte schon von weitem mit betörendem Duft. Badezusätze, handgemachte Bürsten und Besen gab es hier zu kaufen. Wer wissen wollte, ob eine Tracht ein passendes Outfit wäre, konnte sich im Haus des Bürgers mit einer solchen einkleiden.

Wie wird aus Wolle Garn?

Und dort konnte auch altes Handwerk beobachtet werden. Wie funktioniert die Herstellung von Strohschuhen, wie wird aus Schafwolle gesponnenes Garn? Sichtlich aufwendig ist auch die Weißnäherei. Das Klöppeln von Spitzen und das Legen der feinen Biesen erfordert Können und Durchhaltevermögen. Gezeigt wurde wie Gold- und Silberfäden geklöppelt werden, die dann irgendwann die Goldhauben verzieren.

Für die moderne und doch traditionsgebundene Fotografie stand der Künstler Sebastian Wehrle. 24 Händler waren auf dem Rathausplatz und zwölf Handwerker und Anbieter im Haus des Bürgers anzutreffen.

Auch viel Programm

Ein umfangreiches Rahmenprogramm sorgte für musikalische Unterhaltung. Den Frühschoppen leitete die Trachtenkapelle Langenschiltach ein. Verschiedene Trachten- Kindertanzgruppen und eine Erwachsenentanzgruppe zeigten ihr Können. Im Haus des Bürgers erklang zur Mittagszeit Stubenmusik gespielt mit einer Zither vom Harmonikaorchester Ostelsheim. "Mit Tracht ist Kultur" warb die Trachtenjugend Baden-Württemberg. Die urigen Alphörner auf dem Rathausplatz weckten die Neugierde. Viel fotografiert wurden sie. Gespielt wurde Alphornmusik aber auch Polka, Walzer und moderne Stücke. Kinder vergnügten sich im Schatten des Hindenburgparks. Für das leibliche Wohl konnten sich die Besucher aus verschiedenen Angeboten etwas aussuchen. Dem Besucherstrom nach zu urteilen, kann der Trachtenmarkt als ein erfolgreiches Ereignis verbucht werden.