Von Ballade bis Spiritual: Die Trachtenkapelle Gutach begeisterte beim Konzert in der evangelischen Peterskirche am Sonntag mit abwechslungsreichem Programm. Zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt.
Mike Lauble, Vorsitzender der Trachtenkapelle, freute sich in seiner Begrüßung über die voll besetzten Reihen in Kirchenschiff und der Empore: „Tauchen Sie ein an diesem schönen Frühlingsabend in die wunderbare Musik.“
Dirigent Michael Blum hatte ein facettenreiches Programm zusammengestellt, das in unterschiedlichsten Genres unterwegs war und die Akustik der Peterskirche voll ausschöpfte. Dabei präsentierte sich die etwa 40-köpfige Kapelle als stilistisch vielseitige und klangstarke Einheit.
Schon der hymnische Auftakt „Earthdance“ von Michael Sweeney beeindruckte mit hinreißenden Melodien. Besondere Akzente bei diesem Stück setzten Klangerlebnisse, die die Musiker mit körperlichem Einsatz als Rhythmusinstrumente, wie unter anderem mit Finger schnippen, der Zuhörerschaft bereiteten.
Die Stücke wurden im Programmheft erklärt
Sanft und gefühlvoll wirkte hiernach die Ballade „The Story“ von Phil Hanseroth in einem Arrangement von Martin Scharnagel. Der mittlerweile klassische internationale Hit beschreibt in großer musikalischer Spannweite eine tiefgehende Liebesgeschichte, die das Orchester mit starkem Tonumfang präsentierte.
In die Welt der Filmmusik entführte „Chevaliers de Sangreal“ aus dem „Da Vinci Code“ von Hans Zimmer in einem Arrangement von John Mortimer. Die kraftvolle und emotionale Komposition interpretierte die Trachtenkapelle schwungvoll mit nuanciert angelegter Dynamik.
In farbigem Kontrast dazu überraschte das Spiritual „Baba Yetu“, komponiert von Christopher Tin und arrangiert von Matt Conway. Der Titel bedeutet in der afrikanischen Sprache Suaheli „Unser Vater“ und übersetzt wortgetreu das christliche Gebet in dieser Sprache.
Das in der Kirche ausgelegte Programmheft erläuterte kenntnisreich die Stücke und ermöglichte der Zuhörerschaft einen vertieften Zugang zu den Melodien.
So war unter anderem zu lesen, dass vor rund zwanzig Jahren in Südtirol ein Kompositionswettbewerb ausgeschrieben war mit dem Ziel, neue Blasmusikwerke mit Bezug auf alte Volkslieder zu fördern. Ein sehr gelungenes Beispiel hierfür ist die „Alm“ von Armin Kofler, in dem eine bekannte Weise aus den Dolomiten aufgegriffen wird und bei dem Konzert in der Peterskirche zu den musikalischen Höhepunkten gehörte.
Einfühlsame Intonation zeigte das Orchester bei „Trag mi, Wind“ von Christian Dreo, arrangiert von Fritz Winter und Manfred Hirtenlehner. Geschrieben wurden die tröstlichen Verse von der steirischen Mundartdichterin Brigitte Hubmann kurz vor ihrem Tod.
Zwar sollten die beiden letzten Stücke den offiziellen Schlusspunkt setzen, doch die Zuhörenden erklatschten sich noch zwei Zugaben.
Spenden
as Konzert der Trachtenkapelle Gutach in der Peterskirche kostete keinen Eintritt. Die Spenden, die in der Tuba am Ausgang der Kirche landeten, kommen der Jugendarbeit der Trachtenkapelle zugute